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Bloom

Vor knapp zwei Jahren rezensierten wir das wunderbare Zweitwerk „The Tide, the Thief & River’s End“ der australischen Prog-Newcomer Caligula’s Horse aus Brisbane/Australien. Bei der großen Begeisterung, die das zu jenem Zeitpunkt in Eigenregie veröffentlichte Album bei der Fachpresse auslöste, war ein Plattenvertrag nur eine Frage der Zeit. Das weltweit renommierte deutsche Prog-Label Inside Out schlug dann auch bald zu und gab im Sommer bekannt, das dritte Album der Jungs von Down Under zu veröffentlichen. Das Label bewirbt die Gruppe als Progressive Alternative Rock passend für Fans von Bands wie Haken oder Porcupine Tree. Nun steht das neueste Opus der Australier mit dem bunten Cover-Artwork in den Regalen deutscher Plattenläden.

Vielfarbigkeit ist eine Beschreibung, die in mehrerlei Hinsicht auf das Album passt. Nicht nur das Cover spiegelt Songtitel wie ‚Bloom‘, ‚Marigold‘ oder ‚Dragonfly‘ wider, sondern auch die Musik hat etwas blumiges, sommerliches, lebendiges. Das erwähnte ‚Bloom‘ ist noch ein dezentes, dreiminütiges Intro für das Album, ab ‚Marigold‘ geht dann es mit Progressive Rock mit symphonischem Touch zur Sache. ‚Firelight‘ mit seinem gefühlvollen Gesang hätte den Charme eines Indie-Pop-Songs, wäre da nicht der untypische Rhythmus und die rockigen Gitarrensolos. ‚Dragonfly‘ besticht neben den feinen Gespür für Melodik besonders mit der sehr ausdrucksstarken Stimme von Sänger Jim Grey, im Mittelteil gibt es schwelgerische Keyboards und Gitarren. Bei ‚Rust‘ mit seinen verzerrten Gitarren und exzentrischen Riffs und ‚Turntail‘ wird es dann um einiges dynamischer und verspielter. die sich mit geht dann noch etwas mehr die Post ab. Das achtminütige ‚Daughter of the Mountain‘ hat als Basis ein simples Hardrock-Riff, das die Herren mit an erotischer Erregung grenzender Freude ausschmücken. Ein wundervoller Song!

Caligula’s Horse neues Album macht Spaß und die Beschreibung „Progressive Alternative Rock“ trifft es recht genau. Das Album ist eingängiger und für eine Prog-Band konventioneller als der direkte Vorgänger und auch wie die erwähnten, ähnlichen Bands – auch wenn auch jene Ähnlichkeiten erkennbar sind. Alternative-Rock-Fans, die beispielsweise die genialen Live mochten, werden hier mit einem freudigen Seufzer mit Kopfhörer in den Sessel in den weichen Sessel sinken. Ein tolles Album für Rockmusik-Liebhaber, die es gerne mal etwas anspruchsvoller haben wollen.

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