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We Rise

Metal oder doch nicht … ist es Hard Rock, oder was? Wen interessiert’s?? Das neuseeländische Quartett Devilskin jedenfalls muss man nicht in enge Genregrenzen zwängen. Jennie Skulander (Gesang), Nail (Gitarre), Paul Martin (Bass) und sein Sohn Nic Martin (Drums) beherrschen die gesamte Palette des Rocks, von Hard’n’Heavy bis zur Powerballade.

Das erste, das auffällt, ist Jenny Skulanders sagenhafte Stimme, die sie zu jeder Zeit voll unter Kontrolle hat, egal ob bei den harten Metal-Nummern oder den sanfteren Songs. Sie wird niemals schrill und hat eine Power, die ihresgleichen sucht.

Wenn man sich von dem Einschlag erholt hat, bemerkt man auch Nails gepflegte Riffs, die die Songs vorantreiben und zu Jennys warmen Röhren Kontrapunkte setzen. Drums und Bass steuern das gekonnte Rückgrat bei, ja, das ist alles richtig schön rund. Der innere Rocker ist glücklich und der Kopf bängt vor sich hin.

Mit 13 Songs und zwei kurzen Zwischenspielen ist ‚We Rise‘ üppig bestückt – und das ist auch gut so, denn man bekommt schier den Hals nicht voll. Mit ‚Fade‘ und ‚Burning Tree‘ sind 1-A-Balladen am Start, in die man sich einwickeln möchte. Und egal, wie hart die Songs werden, sie bleiben immer melodiös – sogar wenn es grunzt, wie bei ‚Violation‘!

‚Cherophobia‘, also die Angst vor Freude und Glücklichsein … es klingt an sich nicht so, als ob die Neuseeländer dem Orden der freudlosen Schwestern angehören, auch wenn hier natürlich sicher keine flauschigen Bäh-Lämmchen über bunte Almwiesen hüpfen. Glücklicherweise sind Devilskin weitestgehend frei von Prätention, in welcher Richtung auch immer.

So. Kommen wir nochmal zum Genre zurück. Man kann zumindest sehr leicht sagen, was es NICHT ist. Devilskin machen weder Nerv-Metal, noch Privatsender-Werbeblock-Hardrock. Sie haben einen sehr hohen Wiedererkennungswert und sie verstehen ihr Handwerk. Was dabei herauskommt, gefällt vorbehaltslos, ohne gefällig zu sein. Das soll zur Standortbestimmung genügen. Großes, neuseeländisches Kino. Ohne Hobbits.

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