Black Jesus And White Lines
Langsam dümpelnde Doomriffs laden ein zum gepflegten Kopfnicken. Darüber liegt eine markante Sologitarre, während das Schlagzeug im Hintergrund scheppert. Knarzig-schwerer Gesang druchbricht die in den Songs oft eingesetzten Samples und verbreitet düstere Stimmung. Soundgarden-ähnlicher Grunge trifft auf eine geballte Ladung verzerrten Psychedelic-Rock mit schwerer, tiefergelegter Stonerdoom-Attitüde.
Calma sind ein Quartett aus Hamburg und legen mit „Black Jesus And White Lines“ ihr Debütalbum vor, das beim Kultlabel Kozmik Artifactz gleich auf Vinyl erscheint. Für ein Debütalbum geht die Scheibe sehr direkt und durchaus zielgerichtet nach vorne und überzeugt durch geschicktes Songwriting und genug Abwechslung, um den anspruchsvollen Stoner bei Laune zu halten. Sechs Songs haben die vier Hamburger Jungs auf die Scheibe pressen lassen und können damit durch die Bank weg überzeugen. Richtig gut gefallen die immer wieder eingestreuten Kapriolen der Solo-Gitarre, mit denen die Hamburger zeigen, dass sie bei allen großen Vorbildern auch jetzt schon auf Eigenständigkeit und viele eigene Ideen setzen. „Black Jesus And White Lines“ lädt damit auch gleich zum wiederholten Hören ein, denn es gibt viel darauf zu entdecken.
Das Quartett erfindet das Genre nicht neu, bewegt sich aber sicher im ausgeloteten Terrain. Damit sind die Grundsteine gelegt. Wir behalten Calma definitiv im Auge, denn nach diesem Debüt wird die Band ganz sicher ihren Weg gehen.