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3D

Dritte Wahl 3D Albumcover

Welche Band kann für sich proklamieren, ihr ureigenes Genre geschaffen zu haben? Ob knackige Punkrocker, Metal-Blaster, Rock-Songs, Schlager oder Schunkelnummer, bei den Ropiraten Dritte Wahl kommt fast jedes Stück authentisch und ehrlich rüber, nie klischeehaft oder gar platt. Und wenn, dann ist es Absicht. Dafür haben sie lange gearbeitet, Schicksalsschläge überwunden und es geschafft, immer den Kopf über dem Durchschnitt zu halten. Irgendwie scheint den Jungs nie die Puste auszugehen, wie bei dem neuen Opus „3D“ (Dritte Wahl Records).

Während die Hosen nur noch Alte-Herren-Rock-Songs veröffentlichen, hauen Dritte Wahl eben mal wieder 14 neue Songs raus, die … reinhauen. Auf ihrem elften Studioalbum bleiben die Rostocker ihrem abwechslungsreichen Metier treu. Sie schiffen durch sicheres Fahrwasser. Insgesamt hauen sie aber wieder kräftiger in die Saiten, laute Ecken und knackige Kanten sind überall zu spüren. Vor allem der Sound hat einige Härtegrade oben drauf gesetzt bekommen.

Mit dem mitreißenden ,Was zur Hölle‘, was bei den Harmonien ein wenig nach den Kollegen von Pascow klingt, und dem schnellen ,Fabelhafte Voraussetzung‘ präsentieren sie zudem zwei Spitzenstücke. ,Brennt alles nieder‘ ist sicherlich dem aufgeheizten Zeitgeist zuzuschreiben. Wobei ,Schöne Frau mit Geld‘ ein weitere Auseinandersetzung mit dem unendlichen Thema „Mann und Frau“ ist, zu dem der Vierer ja schon die ein oder andere schöne Geschichte beigetragen hat.

Das hardcorige ,Zusammen‘ ist fast schon philosophisch anmutend, ebenso wie das wehmütige ,Alles nur Chemie‘. ,Elektro Merten‘ drückt mit seiner melancholischen Rückblende auf die guten alten Zeiten herrlich auf die Tränendrüsen („… der Einzelhandel hat es schwer!“ – Wer hatte nicht den Plattenladen seines Vertrauens? Seufz!). Dann ist da noch ,Ohne mich‘, das wie Dritte Wahl zu den Zeiten klingt, als sie regelmäßig etwas flotter unterwegs waren.

Bei Dritte Wahl passt mal wieder alles zusammen: Refrains zum sofortigen Mitsingen, Ohrwürmer, was zum Schmunzeln, was zum Nachdenken, was zum wilden Tanzen und immer hart an der Realität segelnd. Gunnar, Krel, Stefan und Holger ziehen ihr Ding durch, wie man so sagt. Dafür Respekt und Dank für mehr als 30 Jahre aufmunternde Worte und Töne.

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