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Wolffpack

Jeder Musikfan weiß: Eine gute Rockband braucht mindestens Gitarre, Schlagzeug und Bass. Spätestens seit den Doors wissen wir aber auch, dass der Bass durch eine gut eingesetzte Orgel ersetzt werden kann. Und an genau dieses musikalische Basisrezept halten sich die Männer von DeWolff wie gewohnt auch auf ihrem neuen, mittlerweile neunten Werk „Wolffpack“ (Mascot Label Group). So schnell sollte eigentlich kein Nachfolger für „Tascam Tapes“ (2020) erscheinen, doch Corona machts möglich. In der ungeplant freien Zeit schrieben und produzierten die Niederländer knapp 20 Titel, aus denen sie die zehn besten auswählten.

Das Album startet mit düsteren Orgelklängen, bevor sich „Yes You Do“ als klassischer Rocker auf den Weg macht. „Do Me“ ist eine ruhige und elegische Ballade. Sie basiert auf einem Song des französischen Rockmusikers Theo Lawrence, der hier auch gesangliche Unterstützung leistet. Bei „Sweet Loretta“ bekommen DeWolff Besuch von ihren Landsmännern, den Dawn Brothers. Gemeinsam erzählen sie die Geschichte einer lesbischen Liebesbeziehung. Das Problem dabei: Loretta erhält ihr reiches Erbe nur bei einer heterosexuellen Ehe. In vier Minuten entwickeln die Musiker eine Geschichte über Geld, Liebe und eine Scheinehe. Die Bee Gees scheinen bei der Disconummer „Half of Your Love“ sowohl musikalisch als auch gesanglich durch. Das Ende der Quarantäne wird in „Roll Up the Rise“ besungen.  Hier gibt es erneute Unterstützung. Dieses Mal bereichern The Grand East den Sound. Die tragische Story über eine Sklavenflucht mit dem „Hope Train“ beendet das Album. Der Beginn erinnert an den frühen Bob Dylan, bevor der Track zu einem wilden Rocker mit ausgiebigem Orgelsolo ausufert. Die Anfangssequenz wurde bewusst rudimentär mit einem Kassettenrekorder aufgenommen und soll eine Reminiszenz an uralte Bluesaufnahmen sein.

Nach knapp 50 Minuten Spielzeit kann man erahnen, welche Künstler die Mitglieder von DeWolff beeinflusst haben. Mit Sicherheit hatten die Doors und Led Zeppelin, sowie viele andere Bands dieser Ära, die musikalische Patenschaft der drei Herren. „Wolffpack“ ist ein klassisches Rockalbum im Old-School-Sound. Freunde der Klänge der 60´er und 70´er Jahre oder aktueller Gruppen wie Graveyard sollten sich dieses Werk unbedingt anhören. Sicher, man könnte der Band eine zu große Ähnlichkeit zu den Originalen vorwerfen. Andererseits gilt auch in der Musik: Besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht.

Note: 2-

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