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Unravelling

We Were Promised Jetpacks haben sich bei mir vor allem mit einem Song als Kombination aus Feinfühligkeit à la Radiohead und die Energie von Queens Of The Stone Age eingebrannt: ‚Quiet Little Voices‘. Dieser Song hat Höhen und Tiefen und strotzt in beiden Teilen nur so vor Power. Beim neuen Werk ‚Unravelling‘ beweisen die Schotten erneut, dass sie sowohl dahinplätschern als auch energiegeladen durchdrehen können. Über dem Ganzen steht in dicken Lettern ‚Atmosphäre‘. Die Band legt sehr viel Wert auf feine Akzente und hat das Gespür für den richtigen Moment, um im scheinbaren Chaos zu versinken und den Hörer mit in den Strudel zu reißen. Das klingt alles sehr spannend und ist es auch … zumindest bis zu Song vier oder fünf. Ab da wird es nämlich berechenbar. Die Schotten spielen mit Emotionen. Die Strophe meist spartanisch mit wunderschönen Gitarrenparts und der Charakterstimme von Sänger Adam Thompson, der Refrain hingegen läasst die in der Strophe zurückgehaltene Energie los. Dieses Wechselspiel endet dann doch sehr oft in einem kontrollierten Ausrasten aller Bandmitglieder.

Es ist wirklich bemerkenswert, wie es We Were Promised Jetpacks schaffen, eine gewollt düstere Atmosphäre aufzubauen und immer wieder den Schalter auf Power umlegen. Leider passiert das in nahezu jedem Song des Albums. Zugegeben: Die Band bemüht sich, dies auf ausgetüftelte und intelligente Weise zu variieren, jedoch zieht sich ein dünner roter Faden der Eintönigkeit durch die eigentlich starken Songs. Dieser Effekt entsteht durch das Tempo, das in jedem Stück fast dasselbe ist. Für sich steht jeder Song für Atmosphäre, Energie und Abwechslung. Im Flow des Albums gehen diese Effekte leider immer wieder unter, da sie vorhersehbar sind. Dadurch sind auch keine wirklichen Hits, die besonders herausstechen, auszumachen. Einzig der Opener ‚Safety In Numbers‘ und das düstere ‚Night Terror‘ bringen die Charakterstimme von Adam Thompson besonders gut zur Geltung.

Insgesamt haben sich die Schotten da ein paar starke Songs gebastelt, die vermutlich auch live überzeugen werden. Im Kontext der ganzen Scheibe verschenken die Jungs jedoch durch Eintönigkeit die Gesamtwirkung von ‚Unravelling‘.

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