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Trust The River

Alte Liebe rostet nicht. Den Beweis liefert Jim Ward mit dem neuen Album „Trust The River“ (Dine Alone Records), für das er seine Band Sparta nach ganzen 14 Jahren Dornröschenschlaf wieder wachgeküsst hat. Denn wirklich beendet hatte er dieses Projekt nie. Ebenso wenig wie weitere musikalische Projekte, die er seit dem Zerbrechen von At The Drive In (die ja auch wieder zusammengefunden haben, allerdings ohne Wards Zutun) solo oder mit anderen Kollegen in Angriff genommen hat.

Alles fließt also, im Schaffen von Jim Ward, und vielleicht lässt sich dahingehend der Albumtitel interpretieren. Wie im Fluss hören sich auch die zehn Songs weg, was Wards hervorragenden Songwriterqualitäten und einer ebensolche Produktion zu verdanken ist. Abrundend kommt die helle und irgendwie aufmunternde Stimme hinzu, von der man sich schon im Opener gerne mitreißen lässt, wenn sie mit großer Geste ruft: „You set me free!

Starke Melodien und Emotionen, für die sich niemand schämen muss – das Grundkonzept von „Trust The River“ hatte bereits die erste Vorab-Single „Empty Houses“ angekündigt. Leichte Abweichungen weisen nur „Graveyard Luck“ mit seiner klaren rockigen Kante und vor allem „Cat Stream“ auf, das mit brüchigen Post-Rhythmen am ehesten auf die At The Drive In-Vergangenheit verweist. Umso überraschender erscheint Wards Bemerkung, dass es genau dieser Song war, der ihn motiviert hat, seine Sparta-Kollegen für ein neues Album zusammenzutrommeln.

Im Ganzen wirkt „Trust The River“ ein bisschen wie aus den Neunzigern herausgefallen. Da ist „Spirit Away“, das im Stile der damals – dank Nick Cave – so populären Murder Ballads gehalten ist, nur das sprichwörtliche I-Tüpfelchen. Aber das ist nur legitim, schließlich ist Jim Ward ein verdienter Musiker, der selbst aktiv am eigenen Erbe basteln darf. Oder in seinen eigenen Worten von „Turquoise Dream“ ausgedrückt:

This is my home
this is my place
another time.

 

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