Tomb

‚Oh Baby, you tried / Oh Baby, you tried / Oh Baby, you tried.‘

Kann es etwas Tragischeres geben, als die zigfach wiederholte, gut gemeinte Zusicherung, alles gegeben zu haben? Wenn man letztendlich doch alles wieder verloren hat? Das ist es, was uns Angelo De Augustine über die Liebe erzählt. Ein ganzes Album lang; hingebungsvoll, zerbrechlich, zu allen Opfern bereit – und am Ende doch vergebens.

‚Life’s been hard and you had a few / Did I give too much love to you? / I’m sorry, but it’s what I had to do / You needed love, I needed you.‘

Dabei ist De Augustine keineswegs fatalistisch oder resigniert. Er verarbeitet eben einen großen Liebeskummer. Den ersten, der ihn zu alledem auch noch an Weihnachten – dem Fest der Liebe – ereilt hat. Der Singer/Songwriter aus Thousand Oaks, Kalifornien, tut das auf eine sanfte, aber beharrliche Art. Schon der Opener und Titelsong von ‚Tomb‘ scheint aus nur einer Melodielinie zu bestehen, über vier Minuten lang hypnotisierend wiederholt. Sämtliche 12 Songs sind minimalistisch instrumentalisiert und fokussieren auf De Augustines hauchzarte Stimme. Die trägt alle Melancholie und Ergebenheit in sich, die nur ein Liebender empfinden kann.

‚I could be wrong, if I think or forget about you.‘

Angelo De Augustine will nicht verzweifeln, wohl aber leiden. Mit positivem Ausgang. Das Album ist sein Heilungsprozess. Er ist bemüht, neben der Enttäuschung auch so viel Hoffnung in seine Songs zu legen, wie er sie in der Zeit des Schmerzes selbst gebraucht hat. Das macht ‚Tomb‘ zu einem Album mit vielen Effekten. Es hilft beim Leiden, Entspannen oder Einschlafen an diesen dunklen, kalten Winterabenden. Das passende Album zur Jahreszeit.

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