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Let Me Know When You Give Up

Auch wenn in letzter Zeit Akustik-Alben von ehemaligen Punk- und Hardcore-Sängern wie Pilze aus dem musikalischen Boden sprießen, ist es doch erstaunlich, dass Joey Cape nun schon sein viertes Werk dieser Machart dem Publikum vorstellt. Diesmal ist es zwar keine reine Akustikplatte geworden, sondern vielmehr eine Lagwagon umspinnende Werkschau.

So startet der Titeltrack „Let Me Know Whey You Give Up“ zwar nahezu gänzlich auf Joey Cape‘s Stimme reduziert, dieses außergewöhnlich scharf klingende, herausstechende und prägnante Organ, nur um zwei Minuten später mit E-Gitarren-Unterstützung loszubrettern. Überhaupt sind diese Stilbrüche auf „Let Me Know Whey You Give Up“ zu einer Lieblingsbeschäftigung des Sängers geworden. Ähnlich verhält sich nämlich auch das folgende „I Know How To Run“. Bei „Fighting Atrophy“ hingegen versucht Joey Cape erst gar nicht mehr, Lagwagon aus den Gehörgängen zu verdrängen, der Song würde sich auch auf der nächsten Lagwagon Platte sehr wohl fühlen. Man fragt sich, ob man Joey Cape‘s vierte Platte als Öffnung oder doch eher das Gegenteil davon betrachten soll. Trotzdem füttert der Sänger seine Hörerschaft mit Texten, die aus dem Blickwinkel eines messerscharfen Chronisten geschrieben sind, der unsere Zeit mit dem Skalpell seziert. Also mindestens. Versöhnliche Töne schlägt Joey Cape mit „The Love Of My Life“ an. Sämtliche Regler stehen auf positiv, und das treffsichere Melodiegespür braucht hier keine extra Erwähnung.

„Let Me Know Whey You Give Up“ lässt den Hörer ein wenig zerrissen zurück. Die Öffnung für neue Einflüsse erweitert klar das musikalische Spektrum, kann aber nicht so ganz an den Zauber anknüpfen, den Joey Cape allein mit der Akustikklampfe zu entfalten vermag.

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