Schwarze Magie und Voodoo standen kürzlich auf dem Programm des Bremer Bluesclubs Meisenfrei. Nein, keine Angst, es war doch nur Rock'n'Roll. Die amerikanische Band The Voodoo Fix hatte sich angesagt und wollte auf ihrer ersten Europatour den Bremern mal so richtig einheizen. Ob das geklappt hat, erfahrt ihr hier.

In den USA haben die Kritiker The Voodoo Fix mit den Black Keys verglichen. Die Amerikaner haben im April ihr Debütalbum In Deep veröffentlicht und sind aktuell auf Tour unterwegs, um die Bluesrock-Fans mit einer energiegeladenen Mischung aus Rock, Blues, Funk und Punk zu begeistern. Wie immer auf einem Dienstag ist es zum angedachten Konzertbeginn um 20 Uhr noch verdächtig leer im traditionellen Rock- und Bluesclub Meisenfrei. Das muss nichts heißen, denn erfahrungsgemäß trudeln viele Bremer erst spät an der Location ein. So auch heute. Als die vier Amerikaner gegen zehn vor neun die kleine Bühne betreten, hat sich doch eine stattliche, wenngleich auch immer noch überschaubare Menge Bluesrock-Fans versammelt. Viele davon sind Stammgäste des Bremer Clubs. Viele haben vermutlich noch nie von The Voodoo Fix gehört und sind sich nicht ganz sicher, was gleich wohl passieren wird.
Bleibt es auch im Club überwiegend gesittet, so trifft das auf die Bühne nicht zu. In wenigen Augenblicken verwandeln The Voodoo Fix die Stage in ein Tollhaus voller Action und Bewegung. Frontmann Abe Rivers ist mit seiner fliegenden Rasta Mähne eine Energiebündel, das nicht nur keine Sekunde still steht, sondern auch stimmlich und an der Gitarre voll und ganz überzeugen kann. Wenn er grinsend über den Rand der stylischen Sonnenbrille späht und immer wieder die Arme ausbreitet, als wolle er die ganze Welt umarmen, präsentiert er sich und seine Band als charismatische Rock’n’Roll-Helden, die dem Publikum heute die dringend nötige Dosis der Voodoo-Droge in Form stampfender Bluesbeats verpassen möchten.
Die lautstark geforderte Zugabe lässt nicht lange auf sich warten. The Voodoo Fix brillieren mit einer stylischen Coverversion des alten T.Rex Klassikers ‚Get It On‘, der in den USA ja in ‚Bang A Gong‘ umbenannt worden ist. Nach rund 100 Minuten ist das heutige Voodoo-Ritual beendet, und die Medizinmänner treffen sich am Merch-Stand mit ihren Fans. Schaut man einmal, wieviel CDs und Vinyl dort über den Tresen geht, hat es dem Publikum tatsächlich gefallen. Liebe Bremer, erzählt euren Freunden von dem großartigen Abend mit The Voodoo Fix, bringt beim nächsten Mal alle mit und füllt die Bude, wenn die Amis auf der nächsten Tour hoffentlich wieder im Meisenfrei Halt machen. Verdient haben es die funkigen Rock’n’Roll-Helden aus Nashville allemal.
Setlist The Voodoo Fix, 24.05.2016 Bluesclub Meisenfrei, Bremen
Sun Won’t Shine
Wake Up
Hard To Change
Psycho Killer (Talking Heads Cover)
The Curse
Chocolate
Rolling Stone
Chant
I Was Wrong
Jack Was Bad
Save Me
Rock Bottom
Not Fade Away (Buddy Holly Cover)
Captain Willy
Take Me Back
Voodoo
Back For More
All This Time
Let It Kill You
Without You
Bang A Gong (Get It On) (T.Rex Cover)
Black Cement
Fotos: Michael Buch
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