The Greatest Hits
28 Songs aus der kompletten Karriere der Band enthält die aktuelle „The Greatest Hits“-Sammlung der britischen Rocker Thunder. Damit könnte die Rezension eigentlich schon enden, denn wer Thunder kennt, weiß natürlich, dass die Band bislang so gut wie keine Ausfälle produziert hat, dafür eine ganze Latte an zeitlosen Rocksongs mit Hitfaktor. Und so finden sich hier auch eine ganze Menge der Songs, für die wir Thunder lieben: ‚Dirty Love‘, ‚I Love You More Than Rock’n’Roll‘, ‚River Of Pain‘, ‚Wonder Days‘, ‚The Devil Made Me Do It‘, ‚Love Walked In‘ – vom 1989er Debüt „Backstreet Symphony“ bis zur 2019er Akustikscheibe „Please Remain Seated“ reicht der Hitreigen.
Natürlich kann man es mit einer Best-Of-Sammlung nie allen Fans recht machen. Und so fallen auch hier natürlich noch einige Klassiker auf, die vergessen wurden: ‚Everybody Wants Her‘, ‚Pilot Of My Dreams‘, ‚Robert Johnson’s Tombstone‘, ‚Don’t Wait Up‘, ‚Higher Ground‘ oder ‚Resurrection Day‘ sucht man hier leider vergeblich. Schade vor allem, weil die beiden Silberlinge mit jeweils rund 65 Minuten Spielzeit durchaus noch ein wenig Platz geboten hätten. Wenn man sich aber nicht darauf konzentriert, was man nicht bekommt, sondern auf das, was „The Greatest Hits“ tatsächlich bietet, kann man eigentlich kaum meckern. Okay, ‚Low Life In High Places‘ gleich zweimal zu verbraten – einmal in der Originalfassung, einmal als Akustikversion – ist wirklich ziemlich unnötig, aber ansonsten bekommt man hier einen guten Querschnitt durch das Wirken der Band. Das semirare ‚Gimme Shelter‘-Cover und eine bislang unveröffentlichte Version von Led Zeppelins ‚Your Time Is Gonna Come‘ bieten darüber hinaus auch eingefleischten Fans zumindest ein wenig Kaufanreiz – aber am Sinnigsten ist „The Greatest Hits“ natürlich für Neueinsteiger ins Thema. Somit sei endgültig allen Fans von Bands wie Bad Company, Led Zeppelin, Rolling Stones, Aersomith oder Slade hier das Zugreifen ausdrücklich empfohlen. Großartige Songs, Danny Bowes‘ Jahrhundertstimme, Riffs vom Fass, eine schweinetight groovende Rhythmusgruppe, das Ganze bisweilen abgeschmeckt mit Piano, Hammond-Orgel, Mundharmonika und Bläsern: Thunder sind nun einmal die wahren Erben der Siebziger-Größen.
Summa summarum also eine gut zusammengestellte Compilation, die sich perfekt zum Autofahren eignet und die Wartezeit auf das für 2020 angekündigte nächste Thunder-Album verkürzt. Die reguläre 2-CD-Fassung gibt’s noch dazu zum fanfreundlichen Preis von rund 14€ beim Plattenhändler Eures Vertrauens.
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