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The First Twenty Years

23 Jahre Spock’s Beard, 20 Jahre abwechslungsreiche und erfolgreiche Prog-Rock-Alben, in diesem Jahr eine der besten Progressive Rock Platten am Start – keine schlechte Bilanz für die kalifornische Band um Alan Morse. Nach dem aktuellen Studioalbum „The Oblivion Particle“ legen die Amerikaner jetzt mit „The First Twenty Years“ nach und veröffentlichen ihr erstes „Best Of“.

Zwei randvoll gefüllte CDs mit über zweieinhalb Stunden Musik warten auf den Hörer. Zusätzlich beinhaltet das Set eine DVD, die gesammeltes Live-Material der letzten 20 Jahre enthält, unter anderem einen Auftritt beim 1997er Progfest in Los Angeles. Die Songauswahl für diese Compilation ist gelungen und bietet gerade den Fans, die nicht von Anfang an dabei gewesen sind und solchen, die es erst noch werden wollen und Spock’s Beard erst jetzt für sich entdeckt haben, einen repräsentativen Überblick über das Schaffen dieser Ausnahmeband. Nach ihrer Gründung im Jahre 1992 veröffentlichten Spock’s Beard drei Jahre später mit „The Light“ ihr Debüt. Mit dem gleichnamigen Song beginnt passenderweise jetzt auch das Best-Of. Von den alten Klassikern bis zu neuen Songs bieten die beiden CDs einen guten Querschnitt. Epische Longtracks wie ‚At The End Of The Day‘ oder ‚Jaws Of Heaven‘ fehlen ebenso wenig wie das eher experimentelle ‚Thoughts‘ mit seinen ausufernden Keyboard-Passagen. Alle Songs wurden vom alten Weggefährten und Produzenten Rich Mouser remastert, was im direkten Vergleich zu einem ausgewogeneren und druckvollerem Klangbild führt.

Natürlich gibt es aber auch für die Fans, die schon alle Alben des bärtigen Vulkaniers im Regal stehen haben, einen wunderbaren Anreiz, auch diese Compilation zu kaufen. Am Ende der zweiten CD befindet sich mit ‚Falling For Forever‘ ein neuer Song. Und das ist nicht irgend ein x-beliebiger mal eben schnell für die Sammlung eingespielter Song, sondern ein 20-minütiges Epos, das von niemand anderem als Neal Morse geschrieben wurde. Der Mitbegründer von Spock’s Beard hatte die Band bekanntlich 2002 verlassen und wandelt seitdem auf Solo-Pfaden. Für ‚Falling For Forever‘ kehrte er zurück und lieferte einen hymnenhaften epischen Longtrack ab, der mit zum besten zählt, was Spock’s Beard je veröffentlicht haben. Der Song überzeugt nicht nur durch wunderbare Melodien und typische Gitarren- und Keyboard-Eskapaden im typischen Morse-Stil, sondern bietet auch die einmalige Gelegenheit, drei verschiedene Stimmen bei den Vocals zu hören. So sang Neal Morse selbst die Strophen ein, während Nick D’Virgilio den Refrain übernahm. D’Virgilio war bis 2011 in der Band. Der aktuelle Sänger Ted Leonard wiederum ist im Mittelteil zu hören. Allein schon wegen dieses kleinen Meisterwerks lohnt sich der Kauf des Albums. Wenn Spock’s Beard irgendwann ein weiteres „Best Of“-Album veröffentlichen sollten, muss ‚Falling For Forever‘ definitiv mit in die Songauswahl. Denn die Nummer ist wahrlich ein Best of Spock’s Beard.

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