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The Coming Scourge

Das kleine Nachbarland, das sich immer gern in Orange hüllt, ist inzwischen so etwas wie der Hüter des Heiligen Grals des Death Metals geworden. Nicht nur Schwergewichte wie Asphyx, Hais Of Bullets oder Pestilence bestimmen dort das Geschehen, sondern auch der Nachwuchs verschafft sich immer öfter Gehör und lässt die Ohren ebenso gekonnt bluten wie die Oldies. So auch Bodyfarm mit ihrem zweiten Bastard „The Coming Scourge“, auf dem sie zeigen, dass sie von den Großen Alten gelernt haben.

Überraschend crustig legt der Vierer los, um dann den Schwedenstahl der 90er wiederaufleben zu lassen. Nach dem Exkurs in die Gefilde des legendären Bolzenschmeißer-Clans folgt die Reminiszenz an den großen Übervater Chuck Schuldiner zu „Spiritual Healing“-Zeiten. Die wütend keifenden Vocals verpassen den Songs das gewisse Etwas. Eine Achterbahnfahrt durch die Historie des Death Metals beschert uns Bodyfarm; viele Einflüsse alter Helden sind an jeder Ecke zu finden. Dass dieses Gebräu nicht zu einem laschen Aufwärmen der bekannten Folterinstrumente wird, dafür sorgt die kraftvolle Performance der Holländer in Verbindung mit einem klassischen Sound.

Mit breiter Brust tragen sie das vor, was sie am Death Metal so lieben, den alten Weg des schweren Breitschwerts, brutal und direkt. Kein Herumspielen mit filigranen Messerchen oder Gebrauch moderner Gerätschaften, der erste Hieb muss sogleich töten. Mit rasenden Blastparts und schwärzestem Doom Death veredeln Bodyfarm die zehn Werke auf „The Coming Scourge“. Selbst die Black Metal-Bleichgesichter kriegen die notwendigen Zitate, um sich in der Dunkelheit der knapp 40 Minuten suhlen zu können. Selbstverständlich darf ein wenig Akkustikgeklimper nicht fehlen, um die Pagan-Jünger ins Boot „der kommenden Plage“ zu holen. ,The Siege Of The Mind‘ lässt sogar die Trinkhorn-Fraktion vor Freude mit Met anstoßen. „The Coming Scourge“ ist wie ein Tribut an den Old School Death Metal der letzten Dekade des letzen Milleniums.

Mit „The Coming Scourge“ sprechen Bodyfarm eine Vielzahl von Headbangern der dunklen Seite an. Eigentlich kann sich jeder ganz individuell seinen Zugang zum Zweitwerk der Holländer suchen, da es, obgleich der Alten Schule, der sich das Todesquartett verschreiben hat, viel zu entdecken bietet. Mit jedem weiteren Gang durch die Reihen, wird das Album besser und zu einer wirklichen Überraschung. Die Großen Alten sollten sich warm anziehen, denn die große Plage kommt, sie hinwegzufegen.

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