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The Beacons of Somewhere Sometime

Subsignal sind eine der talentiertesten deutschen Prog-Bands und seit einigen Jahren kontinuierlich auf dem Weg nach oben. Bisherige Meilensteine waren neben ersten Veröffentlichungen und kontinuierlichem Touren vor allem der Auftritt auf renommierten Prog-Festivals und das letzte Album „Paraíso“, das es neben beachtlichen Kritiken sogar in die deutschen Albumcharts schaffte. Nach Umbesetzungen an Schlagzeug und Keyboard erscheint nun mit „The Beacons of Somewhere Sometime“ das vierte Studioalbum der Progressive Rocker in sechs Jahren. Kein schlechter Schnitt, zumal das Material einmal mehr höchsten Ansprüchen genügt und mit knapp 70 Minuten Spieldauer auch nicht gerade kurz ausgefallen ist.

Das wunderbare daran ist zudem, daß das Album leicht und zugänglich wirkt; wenn man einmal von der ungewöhnlichen Länge absieht. Die wunderschönen Melodien werden von Keyboard und dem Gesang von Arno Menses getragen, die teils an der Grenze zum Metal liegenden Riffs setzen den Gegenpol. Bombastisch-geniale Titel wie „And the Rain Will Wash It All Away“ haben einen symphonischen Touch, der mit Instrumenten wie Klarinette pointiert wird. ‚Ashes of Summer‘ hat ebenfalls die epische Größe einerseits, eine launige Leichtigkeit andererseits. Dieser scheinbare Widerspruch zeichnet die große Klasse des Albums aus, denn die Band schafft es zu jedem Zeitpunkt, genau daraus ein reifes Juwel zu schleifen, das charmant vor sich hinstrahlt. Die Reife des Songwritings zeigt sich zudem an einem weiteren Punkt. Obwohl die Texte sich mit Themen wie Verlust, Trennung und Kontrollverlust beschäftigt und dies sich durchaus auch in einer glaubhaften melancholischen Stimmung in der Musik widerspiegelt, hat „Beacons“ keine deprimierende Schwere. Ein kompositorischer Spagat, den man erst einmal schaffen muß: Komplexität ohne überflüssiges Beiwerk, glaubhafte Emotionen ohne Pathos und Schwermut. Der in vier Akte von insgesamt 23 Minuten aufgeteilte Titeltrack steht ähnlichen Stücken von Transatlantic in nichts nach, auch wenn die Ausrichtung mehr in Richtung AOR statt klassischem Prog geht, gitarrenlastiger und weniger bombastisch ist. Mehrstimmigen Gesang und bestechende Größe gibt es dennoch zuhauf, erstklassige Musiker und eine satte Produktion ebenso. Kein Zweifel, daß das neue Album von Subsignal die Band auf dem bisherigen Höhepunkt ihres Schaffens einfängt. Für Prog-Fans ein weiteres Muss in diesem an gelungenen Progressive-Alben nicht gerade schwachen Jahr.

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