Das diesjährige Summer Breeze war sehr durchwachsen. Angefangen bei einem völlig unvorhersehba-ren Wetter, welches sich einfach nicht entscheiden konnte, was es denn nun will, war auch musikalisch und soundtechnisch alles dabei: von exzellent bis grottenschlecht. Letztendlich waren die vor Ort ge-führten Interviews so dermaßen schlecht organisiert, dass auch das whiskey-soda-Team "durchwach-sen" schwankte, zwischen guter und schlechter Laune. Alles in allem aber ein durchweg rundes und gelungenes Summer Breeze in 2014. Insofern kann es 2015 nur besser werden.

Imperium
Beautiful Mourning
Locust
The Blood, the Sweat, the Tears
Ten Ton Hammer
Darkness Within
Bulldozer
Killers & Kings
Davidian
Aesthetics of Hate
Old
Intro (Our Darkest Days) (Ignite cover) (with Zoli Teglas)
Bleeding (Ignite cover) (with Zoli Teglas)
…und am Schluss: Halo !!!! Jaaaa, der beste Abschluss des Tages.
Aber whiskey-soda ist eben nicht nur ein Metalmagazin. Also trieb es uns um. Auf der Pain Stage gab es erstklassigen harten Sound mit Benediction, Ignite und Hypocrisy, wobei Ignite live sehr überzeugen konnten. Vor der T-Stage dagegen war es leider sehr übersichtlich. Anneke van Giersbergen konnte mit ihrem solo-alternative-pop-Geklimper nicht begeistern. Sicherlich eine tolle Frau und eine tolle Stimme, aber was sie musikalisch ablieferte war eindeutig für ein Metal-Festival nicht geeignet. Nun denn, ein paar Fans waren ja dennoch da. Maroon, Insomnium und Einherjer hatten dafür ihre Fanbase auf dem richtigen Festival getroffen und spielten souverän ihre Sets. Insomnium, die ab und an einen Live-Gig versemmelten, konnte an diesem Abend aber ein gutes Set darbieten und eine schöne Dynamik mit ihrem Publikum erzeugen. Einzig der Sound in diesem Zelt ist definitiv verbesserungswürdig. Ohne viel Alkohol war er teilweise unerträglich. Übersteuerung an der Tagesordnung, Rückkopplungen und dröh-nende Bässe, was natürlich auch an den akustischen Eigenschaften eines Zeltes liegen könnte.
Schnell noch die Highlights der kleinen aber feinen Camel-Stage für diesen Tag: Motorjesus und Lay Down Rotten.
Samstag: Nach dem grandiosen Freitag blieb die Stimmung in der Redaktion etwas gehalten, was den Fans des Festivals nichts ausmachte. Sicher, es gibt immer mal Leute, die schon vor Ende des Festivals heimfahren. Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen. whiskey-soda.de hatte eh noch ein paar Interviews, also aufgerafft und los, allerdings hielt es uns vorwiegend an der Mainstage.
Wechsel – Pain-Stage: Hier wurde es melodischer mit den Power-Metal-Schwaben Brainstorm. Ohne viel Aufsehen wurden alt bekannte Klassiker gespielt, die die Menge begeistert zum Mitsingen animierte. So ist das eben auf Festivals, da zählt Stimmung, statt neue Werke zu präsentieren.
Wieder Wechsel – T-Stage: Rotting Christ. Die Griechen hatten, wie fast alle Bands auf dieser Stage, mit Soundproblemen zu tun. Dies hinderte die Herren nicht, ihren Auftritt durchzuziehen. Für die T-Stage war die Halle relativ voll, allerdings konnte nicht von mitreißender Stimmung gesprochen werden. Vielleicht lag es daran, dass Rotting Christ viele aktuelle Songs spielten, was bei den letzten Gigs eigentlich nicht der Fall war. Insgesamt aber ein professioneller Gig mit großer Fanbase.
Mit großer Spannung wurde dann der Auftritt von Tarja (Ex-Frontfrau von Nightwish) auf der Mainstage erwartet. Sound, Auftreten, Performance…alles stimmte. Alles in Perfektion. Voller Energie ging Tarja auf die Bühne lieferte eine exzellente Show ab. Als Solo-Star schien sie besser „aufzublühen“ als bei Nightwish-Gigs. Sie nahm sowohl die Bühne als auch das Publikum für sich ein, dabei galt es gewiss auch mal das Augenmerk auf Drummer Mike Terrana (Ex-Rage, u.a. noch bei Axel Rudi Pell, Masterplan, Savage Circus) zu richten, der mit seiner Perfomance einen nahezu in seinen Bann zog. Schlagzeug in Perfektion mit Show und Leidenschaft. Ein Duo, das seinesgleichen sucht. Sicherlich muss angemerkt werden, dass die Songs von Tarja sehr gewöhnungsbedürftig sind und mehr an klassische Musik mit Rockelementen erinnert, statt Rockmusik mit klassischen Vocals. Wie dem auch sei, nach einem Outfitwechsel stand Tarja im Glitzer-BH auf der Bühne und zeigte mit ebenfalls alten Nightwish-Tracks wie beispielweise ‚Over The Hills And Far Away‘, dass sie die neue Metal-Diva sein möchte.
Setlist:
Mein Rasend Herz
Horizont
Zigeunerskat
Vollmond
Feuertaufe
Herr Mannelig
Viva La Vida
Unsichtbar
Gaukler
Liam
Himmel und Hölle
1Sängerkrieg
Frei zu sein
Belladonna
Spielmannsfluch
Ai Vis Lo Lop
Setlist Heaven Shall Burn:
Counterweight
Land of the Upright Ones
The Omen
Combat
Voice of the Voiceless
Hunters Will Be Hunted
The Martyrs‘ Blood
Behind a Wall of Silence
Godiva
Black Tears (Edge of Sanity cover)
Awoken
Endzeit
Die Stürme rufen Dich
Of No Avail
The Weapon They Fear
The Disease
Trespassing the Shores of Your World
Valhalla
Fazit: Das Summer Breeze 2014 wartete mit einem grandiosen Line-Up auf. Auch wenn man wollte, konnte man gar nicht alle guten Bands live sehen, man musste sich zwingen, eine Entscheidung zu treffen. Musikalisch also ein voller Erfolg. Aber nicht nur da. Die Standards für ein Metal-Open-Air empfanden wir als ziemlich hoch. Trotzdem konnten sie gehalten werden. Angefangen über die hygienische Versorgung über gute Sanitäter bis hin zu einem freundlichen Personal (naja mit Ausnahmen in der Security, aber der Job ist ja auch nicht so angenehm). Essen- und Getränkepreise waren fair, vor allem im Vergleich zu ähnlichen Festivals. Für den ein oder anderen schlechten Sound kann der Veranstalter nicht wirklich was…also abgesehen von dem miesen Wetter dieses Jahr, ein tolles Festival. Ein großer Dank an die Veranstalter. Weiter so.
[i]Bilder: © whiskey-soda.de und Birger Treimer Photograpics für whiskey-soda.de[/i]