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Siege

Wenn Musik die Stimmung eines Filmes verbreitet, dann handelt es sich oft um Doom Metal-Bands, die ihren schweren Sound mit unterschiedlichen Erzählebenen anreichern. Die australischen The Slow Death kreieren mit „Siege“ (Transcending Obscurity Records) zum wiederholten Male ein elegisch düsteres Epos bestehend aus vier Akten.

Ruhig und meditativ führt das Quintett durch ihre 64 Minuten lange Belagerung aus der Welt der Toten. Die vier Akte, die sich von zehn bis an die 20 Minuten erstrecken, bestechen durch ihre unaufgeregte Art. Weder walzen die langatmigen Stücken den Hörer nieder, noch kriechen sie schwerfällig durch die Hölle. Über die gesamte Dauer brausen The Slow Death nicht ein einziges Mal auf oder werden gar laut. Ganz im Gegensatz, oft reduzieren sie ihre Musik auf leise Passagen und unterbrechen so die monoton dahin fließenden Strukturen, nur um diese noch zu vertiefen

Durch viel Hall und effektiven Keyboard-Einsatz, wissen The Slow Death den großen Raum zu füllen. So entsteht eine düstere Atmosphäre, die jenseits von Aufruhr oder Schwere ihre Tiefe entfaltet. Im Falle von „Siege“ steht Monotonie nicht für Langeweile, sondern für Entspannung. Keine Note zerrt an den Nerven, keine Breaks stören den gleichmäßigen Fluß. Getragen werden die Kompositionen durch den Kontrast zwischen dem klaren Gesang Mandy Andresens und ihrem Gegenpart, den tiefen Growls von Gamaliel.

Wer in „Siege“ eintaucht, kann Ruhe und Beruhigung erfahren. The Slow Death erschaffen ein meditatives Hörerlebnis ohne Firlefanz und Effekthascherei, das sich absolut bodenständig und authentisch darstellt, wie auch souverän die Essenz des Doom Metals herauskristallisiert.

The Slow Death bei Bandcamp

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