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Rape Killing Murder

Making Finland great again! Erst vor Kurzem ließen die Releases von Lapin Helvetti, Death Toll 80K und vor allem die Hammerscheibe von Kohti Tuhoa aufhorchen, schon schlägt die nächste Granate in direkter Nähe ein. „Rape Killing Murder“ heißt das Debüt des Crust-Quartetts Dropzone aus Helsinki und beschert uns eine räudige Mischung aus klassischen Discharge und post-grindigen Extreme Noise Terror, also die gute alte Englische Schule. Tiefe kehlige Growls und wütend-keifende Vocals werden von schneidenden Riffs und einem stumpfen D-Beat mit gelegentlichen Blasts angetrieben.

Wilde, strukturlose Gitarrensolos dürfen natürlich auch nicht fehlen. Dropzone halten sich streng an die althergebrachten auf Leder- und Jeanskutten überlieferten Traditionen im Crust und gehen dabei mit einem herrlich asigen Charme zu Werke. Die acht Songs sind wie ein bierseeliger Toast auf all das Schlechte in der Welt. Der Sound ist zwar ein wenig zu metallisch, was aber bei Songlängen von maximal zwei Minuten egal ist. Hauptsache es knallt. Und das tut es es ordentlich, auch wenn 14 Minuten viel zu kurz sind, um den Untergang der Welt ausgiebig zu feiern, wie es auf dem – ganz ehrlich etwas sehr klischeehaften und nicht den Gestaltungsvorschriften des Crust entsprechenden – farbig illustrierten Artwork zelebriert wird.

„Rape Killing Murder“ – also all die Dinge, auf die Menschen abfahren – ist ein Album aus den 80ern, das nach 30 Jahren endlich ausgekotzt wurde und trotzdem zeitgemäß ist. Dropzone haben ganz offensichtlich Spaß am Crust, was deutlich zu hören ist. Diesen kleinen Happen Freude am Armageddon sollte sich dann auch jeder Crustie für zwischendurch gönnen.

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