Deep Drone Master

The Deathtrip könnten auch The Blacktrip heißen, aber dann würde der eine oder andere wohl eine Samael-Tribute-Band vermuten. Daher sind The Deathtrip schon goldrichtig mit ihrem Namen: Düsterer, eisig kalter, völlig kranker Todesmetall der klingt, als hätte man einen Trip geschmissen, der eher von Jesse Pinkman denn von Walter White stammt.
Abgründig, frostig, vollkommen bar jeder Schönheit und Emotion – das ist eine ganze Kaste an Death/Black Metallern, die so etwas anbieten, angeführt von Khold über Thorns bis eben hin zu The Deathtrip (die übrigens tatsächlich alle irgendwie zusammenhängen…). Sänger und Texter Aldrahn stammt von Dodheimsgard – das ist passend. Da die Musik jedoch ausschließlich vom zweiten Bandmitglied Host geschrieben wird, darf man nicht auf durchgeknallt-avantgardistische Geräuschorgien hoffen. Man ist sehr einfach, sehr geradlinig.
Stellenweise ist das Songwriting so simpel, so reduziert, dass es nicht einmal Einleitungen, Intros, Songkonzeptvorstellungen gibt, sondern die Stücke (‚Cocoons‘) einfach so anfangen und einfach so aufhören als hätte man mitten im Song gestartet. Das ist strukturell und konzeptionell nicht besonders originell, in der Schaffung von Kälte durch Klang aber frappierend effizient. Wirklich originell ist das nicht, aber die Nische in der The Deathtrip sich sehen gibt auch nicht mehr Möglichkeiten als das, was die Band macht. Neben dem gestörten ‚Cocoons‘ ragt noch das nicht minder kranke ‚Sewer Heart‘ heraus, der Rest gibt sich sehr gleichmäßig wie eine langsam voranschreitende Eiswalze. Alle Freunde des klinisch kalten Black Metals werden ihre Freude haben.