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PHANTOM CORPORATION – Fallout

Der Güterzug naht und dann hat er einen bereits überrollt. So startet die erste Langrille der Phantom Corporation „Fallout“ (Supreme Chaos Records). Wie damals die Ramones hat auch der Fünfer, sich allen Elementen entledigt, die einen ausbremsen: lange Instrumental-Passagen, Breaks, Bridges, Gitarren-Gedudel und sonstigen Firlefanz. Dafür hat der Zug zehn Wagons, die einen
ordentlich durchschütteln.

Straight, geradeaus, ohne Umwege, auf den Punkt gebracht, jeder Songs ein Knock-out, auf das Wesentliche konzentriert, zehn explosive Granaten – all diese Aussagen treffen auf die Songs auf „Fallout“ zu. Trotzdem haben Phantom Corporation kein Hardcore-Album oder so raus gehauen, sondern ein simples, aber effektives Thrash Metal-Werk, das mit unwiderstehlichen High-speed und ein bißchen D-Beat mit extra wütenden Vocals und einem Schuss Dramatik gewürzt ist. Und tatsächlich klingen die 36 Minuten auf angenehme Weise anders als der Einheitsbrei.

Bei Phantom Corporation steht der Song und dessen Durchschlagskraft im Vordergrund, nicht das Können an den Instrumenten oder im Songwriting intellektuelle Höhen zu erreichen. Je nachdem, wo das Album gestartet wird, wird einem drei oder maximal viereinhalb Minuten lang der Kopf gewaschen. Da bleibt kein Platz für Smalltalk. Zwischendurch kann man mal kurz für eine Minute Durchschnaufen. Doch wozu? Thrash or be thrashed not meditate!

Lange mussten wir auf das erste Album der Phantom Corporation warten. Es ist ein Vorschlaghammer mit einem kurzen Stromausfall, der aber weg gesteckt werden kann, geworden. „Fallout“ hat das, was vielen Thrash Metal-Releases dieser Tage fehlt, eine eigene Note, im Songwriting, im Sound, im Text und im Artwork. Wer brauch schon ein neues Testament-Album, wenn er mit „Fallout“ die ungeschminkte Thrash Metal-Essenz haben kann?

Bewertung: 2

Phantom Corporation bei Bandcamp

https://www.facebook.com/phantomcorporation/

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