¡PENDEJO! – Volcán

Jetzt bitte blasen! ¡PENDEJO! blasen gerne, insbesondere auf ihrem vierten Longplayer „Volcán“ (Chancho Records). Trompete, Posaune. Aber kein Ska, kein Soul, sondern Heavy Rock. Stoner. Treibende Grooves, knarzende Gitarren, rauer, knurrender Gesang. Das macht die Sache schon mal ziemlich ungewöhnlich. Weitere Alleinstellungsmerkmale: Niederländer mit lateinamerikanischen Wurzeln, spanische, urbane Texte über merkwürdige Geschichten und Situationen.

„Volcán“ ist anders. Brodelnd, ausbrechend, das Land mit glühender Lava versengend in der Form treibender Heavy Rock-Riffs mit oft tief gestimmten Gitarren. Die lateinamerikanischen Einflüsse klingen immer mit, mal mehr, mal weniger. Trompete und manchmal Posaune sorgen für überraschende Akzente, ab und zu für groovendes Tex-Mex-Feeling im Tito Larriva Stil. Mariachimusik trifft auf Heavy Stoner Rock, eine durchaus spannende Mischung, die man in dieser Form selten zuvor gehört hat. Das macht mächtig Laune, genau wie die hin und wieder mitschwingende Punk-Attitüde, diese insbesondere auch bedingt durch die kräftige, raue und damit sehr markante Stimme des Frontmannes „El Pastuso“. Das klingt beinahe so, als würde der gute alte Lemmy in einer mexikanischen Bar abhängen und dabei mit der lokalen Combo um die Wette jammen.

Selbst Metalfans sollten mal einen Blick oder ein Ohr riskieren. ‚Ninguno‘ könnte musikalisch auch von einer leicht dünster angehauchten Gothic-Metalband sein. Am Ende wird es dann mit ‚La Vieja‘ sehr intim, und zwischendurch überrascht das Schifferklavier. Spannende Arrangements in Hülle und Fülle, über allen lateinamerikanischen Tendenzen wird der Heavy Rock niemals vergessen, und das Gesamtpaket überzeugt.

Note: 2+

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Michael

Michael kam über die Konzertfotografie zu Whiskey-Soda und verbindet das Bildermachen gerne mit Konzertberichten und CD-Rezensionen. Als Chefredakteur für den Bereich Bluesrock mag er aber auch viele aus dem Blues entsprungene Genres wie diverse Metal-Spielarten. Daneben landen gerne Progressive- und Classic Rock und Americana auf seinem Drehteller, bevorzugt auf klassischem Vinyl. Wenn dann noch Zeit bleibt, findet ihr Michael bevorzugt im (Heim)Kino oder natürlich irgendwo da draußen zum Fotografieren. 

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