|

Seasons

Hal Johnson, das westfälische Quartett aus Greve, präsentiert nach knapp fünf Jahren Bandbelastungsprobe sein Debutalbum „Seasons“ (Uncle M Music / Cargo Records). Die ersten Jahre im Bandzeitalter haben die Vier mit Eigenregie-Learning zugebracht und sich ihre DIY-Sporen verdient (Demo, Split EP). So gestärkt konnte dann alles in „Seasons“ einfließen.

Der Opener „Ghost“ beginnt mit choralen Gesangsparts – zumindest solange bis die Punkrockkeule einsetzt. Doch im Falle von Hal Johnson ist das nie kopflos mit der Brechstange, sonder es bleibt immer äußerst melodieverliebt, catchy und vom Pop getragen. Selten wird man bei einer Platte bereits vom ersten Song so eingefangen und gefesselt das man in Freudenschreie ausbrechen möchte. Doch genau das passiert bei „Ghost“.

Das Coverartwork, welches eine Matroschka zeigt der man in den Bauch schauen kann, spiegelt die Vielschichtigkeit von „Seasons“ ganz gut wieder. Denn auch die Instrumentierung ist nicht ausschließlich klassisch. So findet sich bei „Control“ eine Trompete, die jedoch – anders als man vermuten könnte – nicht skalastig daherkommt sondern dem Song eine leise Melancholie einhaucht. „Better“ hingegen erinnert gesanglich an die Donots inklusive Hymnenhaftigkeit und „Oo-oohs“. Lyrisch arbeiten sich Hal Johnson an den Sorgen und Alltagsproblemen ab, singen über Nöte und Hoffnung. Das ist zwar nicht die ganz große Kunst, aber da sind andere schon für weitaus weniger gelobt worden. „Gang In Black“ punktet mit übersprudelnden Gitarrenriffs – die dazu in die Luft stoßenden Fäuste sieht man quasi schon vor sich.

Mit „Seasons“ haben Hal Johnson ein sehr beachtliches Debut vorgelegt. Man merkt Band und Platte an dass ihnen die verhältnismäßiges lange Phase des sich Eingroovens und des Punkspirit-Atmens gut getan hat. Aus „Seasons“ tropft die Leidenschaft zu dem was die Herren da tun förmlich aus jedem Song heraus.

Hal Johnson bei Facebook

 

 

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar