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Paradise Lost

Cirith Ungol. Was für ein Bandname. All den Lord Of The Rings – Aficionados muß man wohl kaum mehr erklären, was das ist, allen anderen reicht der Verweis auf Kankhras Versuch, Frodo als Snack für später aufzubewahren – beim „Pass der Spinne“ – was Cirith Ungol auf Sindarin bedeutet. (und wer jetzt fragt, was Sindarin ist disqualifiziert sich ohnehin als Hörer epischen Fantasy Metals. So.)

Noch weniger muß man wohl erklären, wer denn die Band Cirith Ungol ist. Jeder, der Metal hört und dies nicht nur in vollkommen durch welche Art von bewußtseinsverändernden Dsubstanzen auch immer vernebelten Zustand tut sondern sich auch nur minimal für die Geschichte „seiner“ Musik interessiert, dem wird der Name Cirith Ungol bereits begegnet sein. Im Gegensatz zur ähnlichen Genregröße Manilla Road haben Cirith Ungol aber auf dem Höhepunkt des Metal aufgehört und nicht noch diverse alterslauwarme Scheibchen hinterhergespülrt.

Mal abgesehen von einer fünf Jahre später sang- und klanglos untergegangenen Single war 1991 nach nur 4 Alben Schluß für Cirith Ungol, man verabschiedete sich mit dem wohl metallischsten Werk der Bandgeschichte, „Paradise Lost“. Vom Rock der ausgehenden 70er entwickelte man sich zur Referenzband für epischen Heavy Metal, egal ob nun ganz klassisch oder auch als bekannster Vertreter der eher obskureren Schiene von Bands wie Clovenhoof.

Wenn man sich nun die von Metalblade bestens aufgearbeitete Reissue von „Paradise Lost“ zu Gemüte führt, dann ist dieses Album im Retro-Jahr 2016 absolut aktuell, wirkt nicht einen Deut angestaubt, im Gegenteil. Genau so wie die Referenz an den Herrn Der Ringe – das Maß aller Dinge im Fantasybereich, von dem Trittbrettfahrer wie George Martin und Joanna Rowling gern klauen – so sind auch Cirith Ungol das Maß der Dinge, was den epischen Metal angeht, und genauso haben neuzeitlichere epische Metalbands von Cirith Ungol geklaut. Zu Cirith Ungols Zeiten gab es noch keine saphirfarbenen Drachen oder ähnlich peinliches Getier sondern da wurde noch gerifft dass sich die Trolle freiwillig trollen.

Von Grand Magus über Rhapsody bis zu Hammerfall findet man bereits alles bei Cirith Ungol was da an klassisch-epischem Heavy Metal heutzutage so als Koryphäe gilt. „Paradise Lost“ ist eine legendäre Scheibe mit nahezu zeitgemäßem Sound und absoluter Pflichtbesitz für jeden Metaller.

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