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WITCHSKULL – The Serpent Tide

Einmal Stoner, immer Stoner. Dieses Motto gilt für den ex-Cathedral-Frontmann Lee Dorian, der sich nach dem Ende der Doom-Legende vermehrt auf sein Label Rise Above Records konzertiert, auf dem er – hey, welch Überraschung – Stoner Bands der Welt präsentiert. Ein fester Bestandteil davon ist seit 2016 das australische Trio Witchskull, die mit „The Serpent Tide“ ihr dritte Album auf dm Label Dorians veröffentlichen.

Fette Gitarren, voluminös groovende Drums, ein polternder Bass und ein emotionaler, getriebener Gesang, lange Bärte ja, aber keine Bandanas, das sind Witchskull anno 2023. Äußerst bodenständig und ehrlich kommen die acht wohl abgedunkelten Kompositionen rüber. Kein epischer Bombast, keine hymnischen Choräle, keine Kifferschwaden und auch keine Todessehnsucht findet sich in den massiven Songs, die zwar schwerfällig daher kommen, aber doch treibend und kräftig durch die Welt von Hexen und Zauberern führen. Rhythmisches Headbangen ist von der ersten Note auf „The Serpent Tide“ an absolute Pflicht.

Besonders die rockige Kante in der Stimme von Marcus De Pasquale verleiht den Songs den notwendigen eigenen Stempel, um nicht nur eine von vielen Bands dieses Genres zu sein. Klar, kommen einem hin und wieder Anleihen und Einflüsse von Wegbereitern wie Trouble oder Saint Vitus in die Gehörgänge gekrochen, wo sie mächtig den Hammer auf den Amboss schlagen lassen. Witchskull kopieren aber nicht, sondern zitieren mit Erfurcht und vor allem laut. Die Kompaktheit ihrer Songs ist eine weitere Stärke der Australier, die zwischen drei und maximal fünf Minuten lang sind. Also, keine Überlänge schmälert den musikalischen Druck auf die Ohren.

Live auf 11 müssen Witchskull Wände einstürzen lassen. Die von üppigen Live-Sound flatternden Klamotten sind förmlich zu fühlen. Seitdem eher dünnen Debütalbum „The Vast Electric Dark“ in 2015 haben Witchskull einen enormen Weg hinter sich gebracht. Mit „The Serpent Tide“ können sie nun mit den Großen Alten des Dooms mit spielen.

Bewertung: 2

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