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The Unquiet Sky

Passend zum zwanzigjährigen Bandgeburtstag gibt es musikalischen Nachschub aus dem Hause Arena. Die britischen Neoprogger um den ehemaligen Marillion-Schlagzeuger Mick Pointer haben ihr achtes Studiorelease „The Unquiet Sky“ veröffentlicht, das lose auf der Horror-Kurzgeschichte „Casting The Runes“ von M. R. James basiert. Die Geschichte dreht sich um einen dämonischen Fluch und wurde unter 1957 unter dem Titel „Night Of The Demon“ verfilmt.

Das Album beginnt dann auch in bester Horror-Atmosphäre mit stimmungsvollem Orchester. Die treibenden Streicher lassen schnell Erinnerungen an Bernard Herrmann und seinen bekannten Soundtrack zu „Psycho“ wach werden. So hat man beinahe das Gefühl, einem Filmsoundtrack zu lauschen, der Ouvertüre zu einer großen düsteren Geschichte. Unvermittelt brechen Gitarre und Schlagzeug durch die orchestrale Wolke, weichen die Streicher Clive Nolans düsteren Keyboards und eröffnet Paul Manzi mit seinen Vocals den Song ‚The Demon Strikes‘. ‚Can you hear the sound of darkness? Can you see the curtain fall?‘. Ja, „The unquiet sky“ hat eine düstere Grundstimmung bekommen, die sich auch im ruhigeren Track ‚How Did It Come To This?‘ fortsetzt. Weitere orchestrale Elemente sucht man übrigens vergebens, so dass es sich wirklich nur um eine symphonische Einleitung handelt, ansonsten bleiben Arena ihrem Sound treu, wobei es natürlich wieder ausufernde Keyboards als Klangflächen aber auch mit Solopassagen gibt. Clive Nolans Sound erinnert oft an seine andere Band Pendragon. Für Prog-Verhältnisse sind die Tracks alle ziemlich kurz geraten und sprengen nur im Finale die Fünf-Minuten-Marke. Wirklich ausufernde Melodien und allzu komplexe Songstrukturen sucht man daher vergeblich. Zwei oder drei Minuten mehr pro Titel hätten den Songs vermutlich nicht geschadet.

‚Oblivious To The Night‘ beginnt mit dem Klackern einer alten mechanischen Schreibmaschine und diffus wispernden Stimmen. ‚Please don’t take things as personal / If I’m critical of what you write‘ heißt es da. Aber bei diesem Album müssen Arena eigentlich keine Angst haben, denn die Kritik zur hier geschriebenen Musik kann nur positiv ausfallen. Eingängiger und eher geradliniger Neo-Prog, viel Keyboards, eine leicht düstere Grundstimmung, teils bombastische Arrangements, aber auch ruhige melancholische Passagen, all dies verschmelzen Arena auf ihrem neuen Werk zu einem homogenen Ganzen, das passend zum Konzept des Albums immer wieder Assoziationen an die guten alten Geistergeschichten im Lovecraft-Stil aufgekommen lässt. Dämonen, Flüche und dunkle Geheimnisse werden in packenden progressiven Rock verpackt, der nicht nur den alten Arena Fans gefallen wird. Auch Freunde der Klänge von Pendragon, Asia oder Marillion dürfen hier gerne mal einen Blick beziehungsweise ein Ohr riskieren und sich entführen lassen in ein stimmungsvolles und sehr atmosphärisches Rockalbum.

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