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Now Serving: Royal Tea Live From The Ryman

Nicht nur die Engländer trinken gerne Tee, auch der amerikanischer Bluesrocker Joe Bonamassa scheint ein Fan zu sein. Hochherrschaftlich heißt es „Now Serving: Royal Tea Live From The Ryman“ (Provogue / Mascot Label Group), dem neuen Live-Album, einem Mitschnitt der letzten Show aus dem Jahre 2020, aufgenommen im legendären Ryman Auditorium in Nashville, Tennessee.

Das Konzert fand pandemiebedingt ohne Zuschauer statt und wurde als Stream übertragen. Für zahlende VIP-Ticketbesitzer bestand die Möglichkeit, sich mit Foto als Pappaufsteller im Zuschauerraum aufstellen zu lassen. Davon bekommt man auf der Blu-ray oder DVD Version des Konzerts vermutlich einen Einblick. Uns lag zur Rezension leider nur die CD vor, und was soll man über eine „Live“-CD schreiben, die zwar live auf der Bühne eingespielt, aber eben ohne Publikum aufgenommen wurde. Kann hier Stimmung aufkommen, und lohnt sich das Album für Hörer, die bereits das zugrundeliegende Album „Royal Tea“ im Regal stehen haben?

Musikalisch ist die Aufnahme erwartungsgemäß über jeden Zweifel erhaben. Bonamassa und seine Kollegen präsentieren die neuen Songs routiniert und musikalisch natürlich perfekt. Auf der CD-Version sind bis auf ‚Savannah‘ alle Songs von „Royal Tea“ zu finden sowie einige Coverversionen, zum Beispiel Rogry Gallaghers ‚Cradle Rock‘ oder das heimliche Highlight der ganzen Aufnahme: das ‚Wurm‘ Segment aus ‚Starship Trooper‘ der Proglegende Yes.

Natürlich fehlt diesem „Live-Album“ die Live-Atmosphäre, und so darf man sich zumindest bei der CD nach dem Sinn fragen, da man als Fan natürlich das Originalalbum schon im Schrank stehen hat. Nach dem ersten Song dann die Überraschung. Schreibt Joe Bonamassa im Booklet zu „Now Serving: Royal Tea Live From The Ryman“ noch, wie eigenartig es gewesen ist, in einer leeren Halle aufzutreten und keinen Applaus zu hören, so hat man für die CD-Version zwischen die Songs tatsächlich Publikumsgeräusche und Applaus gemischt, der „live“ eben gerade nicht vorhanden gewesen ist. Das nimmt diesem Dokument dann genauso die Ernsthaftigkeit und den Dokumentarcharakter, als wenn man bei einem richtigen Live-Mitschnitt das Publikum ausgeblendet hätte. Da muss man schon ein ausgeprägter Bonamassa-Jünger sein, um hier nicht verwirrt zumindest die Augenbrauen hochzuziehen.

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