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Nights of the Dead – Legacy of the Beast, Live in Mexico City

„Rock In Rio“. „Death on the Road“. „En Vivo“. „Flight 666“. „Maiden England ´88“. „The Book of Souls: Live Chapter“. Jetzt kommt „Nights of the Dead – Legacy of the Beast, Live in Mexico City“ (Parlophone) heraus. Es ist das siebte Livealbum, das Iron Maiden seit 2002 herausbringen. Damit haben sie in dem Zeitraum mehr Konzertmitschnitte als Studioplatten veröffentlicht. Dass die Briten eine überragende Liveband sind, ist wohl unbestritten. Dennoch stellt sich die Frage, warum die neue Platte gekauft werden sollte. Immerhin ist die Anzahl an Liveaufnahmen eine Zumutung für den Geldbeutel der Fans.

Vielleicht hilft ein Blick auf die Trackliste des Konzertes aus Mexico City, welches im Rahmen der „Legacy of the Beast Tour“ 2019 mitgeschnitten worden ist. Bandklassiker wie „The Number of the Beast“, „Hallowed Be Thy Name“, „The Trooper“, „Fear of the Dark“ oder „Iron Maiden“ finden sich hier wie sowieso auf jeder Livescheibe. Dazu kommen nicht gerade selten gespielte Songs wie „Run to The Hills“, „The Evil That Men Do“, „2 Minutes to Midnight“ oder „The Wicker Man“. Diese können also getrost vernachlässigt werden. Somit bleiben nur sieben von 16 Liedern, die Spannung versprechen.

Immerhin sind mit „Where Eagles Dare“ und „For the Greater Good of God“ zwei Tracks vertreten, die erstmals auf einem offiziellen Livealbum erscheinen. Hinzu kommt „Flight of Icarus“, welches zuletzt Mitte der 1980er Jahre dargeboten worden ist. Mit „The Clansman“ und „Sign of the Cross“ finden sich zwei Lieder der umstritten Blaze-Bayley-Ära, die jedoch von Bruce Dickinson intoniert ihre ganze Kraft entfalten. Dazu gesellen sich mit „Aces High“ und „Revelations“ zwei auf den letzten Touren nicht allzu häufig gespielte Fanlieblinge.

Alle Lieder werden von Iron Maiden in gewohnter Perfektion dargeboten. Dabei bauen die drei Gitarristen wie in „Revelations“ oder „Hallowed Be Thy Name“ sogar ab und an kleine musikalische Variationen ein. Ob dazu die Gesangsleistung von Bruce Dickinson vor zehn Jahren noch besser war oder nicht, dürfte Geschmackssache sein.

Produziert wurde „Nights of the Dead“ von Iron-Maiden-Bandleader Steve Harris. Er setzt auf einen guten, allerdings dezenten Sound, der bei weitem nicht so knallig daherkommt wie auf anderen Liveplatten. Sehr angenehm ist die vornehme Zurückhaltung bei der Abmischung des Publikums. Dieses ist gut zu hören, überragt jedoch die Band nicht.

Im Vergleich zu den vielen anderen Livealben gehört „Nights of the Dead“ definitiv zu den stärkeren Veröffentlichungen von Iron Maiden. Vor allem die ersten 2/3 Spielzeit machen aufgrund der Tracklist Spaß. Es ist eine schöne Mischung aus älteren und neueren Sachen, die sowohl das klassische als auch das progressivere Songwriting der Engländer aufzeigen. Das letzte Drittel ist leider Standardkost. Ein oder zwei musikalische Überraschungen wären hinten raus zur Abwechslung wünschenswert gewesen. Auswahl gibt es in der bereits über 40-jährigen Karriere der Briten ja eigentlich genug.

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