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Kennt ihr schon … UTILITARIAN?

Utilitarian Band Pic

Die erste Frage ist immer die nach der Band. Wer ist dabei, wann ist sie gegründet und was für Musik spielt sie?

Utilitarian haben wir Anfang dieses Jahres gegründet und spielen extremem Metal mit Versatzstücken aus Hardcore, Grindcore und Punk Rock. Die Band besteht aus Amara Wears (Gitarrist), Jon Crowder (Vocals) und Jon Addams (Bass). Wir kennen uns schon länger durch andere Projekte, in denen wir beteiligt sind. So spielen Amara und Jon Crowder noch in einer anderen Band, genauso wie Amara und Jon Addams.

Zu Beginn wollten wir etwas D-Beat-lastiges machen. Jon C. hört sehr viel Disfear, Wolfsbrigade und Discharge, wodurch in ihm die Vorstellung aufkam, die Energie dieser Bands mit einer aktuellen politischen Message zu kombinieren. Da wir ähnliche politische Sichtweisen haben und derzeit Bands, die mit eindeutigen und unbequemen Statements auffallen, viel Kritik einstecken müssen, war uns klar, dass Musik und Aussage für uns untrennbar sind. Die Texte sind uns sehr wichtig, so wichtig wie die brutale Art und Weise, wie wir sie rüber bringen. Und daran arbeiten wir.

Sämtliche Kunst ist politisch!

Wo liegen die Einflüsse musikalischer, politischer und philosophischer Natur von Utilitarian?

Ganz offensichtlich zählen Bands wie Napalm Death, Discharge und Crass zu unseren musikalischen Einflüssen. Zu unseren politischen Ansichten nehmen wir detailliert im Booklet unseres Debütalbums Stellung. Darin weißen wir auf Bücher und Essays zum Beispiel von Noam Chomsky, Pyotr Kropotkin oder Emma Goldman hin. Grundsätzlich sehen wir uns als Anarchisten und unterstützen den Transfer von Macht von denen, die zu viel haben und diese missbrauchen, zu denen, die keine Handlungsfreiheiten haben. Jedes System, das solche Möglichkeiten bietet, wird von uns favorisiert.

Unser Philosophie dabei ist: Use extreme music as a force for good – Make our shows welcoming and inclusive spaces – Value our community over our profits – Respect the planet

Willst du einfach nur da sitzen und nichts tun?

In den 80er und 90er war Crustpunk aus Großbritannien eine große und einflussreiche Spielart des Punks. Heutzutage beschleicht einen das Gefühl, dass nur die Oldies überlebt haben. Gibt es überhaupt noch eine lebendige und engagierte Crustpunk-Szene?

Sicherlich gibt es heute weniger Bands, die direkt von The Clash oder Crass beeinflusst sind, aber es gibt genug, die politische Themen mit ihrer Musik kommunizieren, sei es Black Metal, Thrash Metal oder Pop. Und wir gehören dazu.

Wirft man einen Blick in die Welt, dann überkommt einen das Gefühl, nichts wendet sich zum Besseren, sondern eher im Gegenteil, es wird von Tag zu Tag aussichtsloser. Ist es nicht ein Kampf gegen Windmühlen, eine Band mit einer politischen Agenda zu betreiben?

Selbstverständlich ist uns bewusst, dass wir uns Feinde mit unseren Aussagen machen. Wir wissen auch, dass das Kapital das Leben für viele Menschen verschlechtert anstatt es zu verbessern. Uns ist auch klar, wie weitreichend die fortwährende Umverteilung Macht in private Hände vorangeschritten ist. Dies betrifft nicht nur die Umweltzerstörung, Lohnsklaverei, Kriege, Schulden, Armut oder Krankheiten. In unserer Zeit breitet sie sich vor allem im Internet mit seiner Datensammelei und hocheffiziente Zielgruppenbestimmung aus. Das ist ein weitreichende Front, an der zu kämpfen ist. Das ist ein Informationskrieg! Aber: Willst du einfach nur da sitzen und nichts tun? Oder kämpfen?

Zum Schluss noch die Frage, die seit Jahren durch die Welt geistert. Was wird der Brexit für Auswirkungen auf die britische und europäische Untergrund-Musikszene haben?

Das ist eine beschissene Show! Der Brexit ist eine Peinlichkeit sondergleichen, heraufbeschworen von Nationalisten, unterstützt von Nationalisten und durchgesetzt von Nationalisten ohne den geringsten Beweis eines Nutzens für das Land und die Menschen. Es wird ziemlich schwer werden, für britische Bands in Europa zu spielen und umgekehrt. Der Brexit bringt keine Vorteile für Künstler irgendwelcher Couleur.

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