BLOODBOUND – Teuflischer Spaß in Nürnberg
Das Wochenende ist eigentlich vorüber und die Couch an diesem Sonntag recht bequem. Doch anstatt sich auf den aktuellen Tatort aus Münster zu freuen, geht es nach Nürnberg. Powermetal ist angesagt. Mit Tungsten, Northtale, Arion und dem Headliner Bloodbound kommen gleich vier Bands aus dem Bereich in die Frankenmetropole.
Der Hirsch ist nicht ganz ausverkauft, als Tungsten die Bühne betritt. Die schwedische Band, welche vom ehemaligen Hammerfall-Schlagzeuger Anders Johansson und seinen beiden Söhnen gegründet wurde, kann mit Songs wie „King Of Shadows“ die Crowd von Beginn an auf ihre Seite ziehen. Mit „On The Sea“ bietet Tungsten einen Shanty zum besten und hunderte Hände bewegen sich im Takt von rechts nach links. Nach sechs Songs verlässt die Band unter anerkennenden Applaus die Bühne. Für einen Opener war das kein schlechter Anfang.
[ngg src=“galleries“ ids=“174″ display=“basic_slideshow“]In der kurzen Umbaupause wird es Zeit für ein Bier. Wie gewohnt gibt es im Hirsch das kühle blonde in Glasflaschen zu einem akzeptablem Preis. Ein Blick durch die Halle zeigt, dass sehr viele Kuttenträger anwesend sind. Ein heutzutage seltener, dennoch für den Verfasser dieser Zeit sehr positiver Anblick.
Es geht weiter mit Northtale. Die Amerikaner legen sich mit „Eternale Flame“ mächtig ins Zeug. Schwindelerregende Riffs sorgen für ordentliches Kopfschütteln vor der Bühne. Einigen Metalheads fällt der Gitarrist auf der linken Seite der Stage ins Auge. Bill Hudson hat Northtale 2017 gegründet und ist seit 2021 festes Mitglied von Doro. Leider kommen die Keyboardspuren wie schon bei Tungsten vom Band. Dies tut der guten Stimmung auf und vor der Bühne jedoch keinen Abbruch. Die insgesamt sieben Tracks lassen keine Zeit zum Verschnaufen, hier ist Vollgas angesagt.
[ngg src=“galleries“ ids=“175″ display=“basic_slideshow“]Nach einer weiteren Umbaupause betreten die Mitglieder von Arion die Bühne. Auch bei der Powermetal-Band aus Finnland sind die schnelle, harte Riffs angesagt. Drummer Topias Kupiainen prügelt auf sein Set ein, was sich leider negativ auf den Gesamtsound auswirkt. Gitarren und Gesang gehen in dem Trommelgewitter etwas unter, schade. Immerhin kann Arion einen Keyboarder aufbieten. Die Setlist bietet ordentlich Potential, sein Haupthaar zu schütteln. Mit „You’re My Melody“ gibt es die erste und einzige Ballade an diesem Abend. Der Hirsch wird durch zahlreiche Feuerzeuge und Handylichter erhellt. Mit „At the Break of Dawn“ endet der Auftritt der Finnen. Wurde der Track noch mit Elize Ryd, Sängerin von Amaranthe aufgenommen, kommt Ihre Stimme in Nürnberg vom Band. Insgesamt ein gelungener Auftritt, der gut beim Publikum angekommen ist.
[ngg src=“galleries“ ids=“176″ display=“basic_slideshow“]Schon während der Umbaupause ist zu hören, wer an diesem Abend der Headliner ist. Laute „Boodbound, Bloodbound“-Rufe schallen durch die Halle. Die Band lässt auf sich warten und zum Intro von „Bloodtale“ betreten die Mannen um Sänger Patrik J. Selleby die Stage. Der Sänger tritt wie gewohnt mit kleinen angeklebten Hörnchen auf der Stirn vor die Menge. Mit „Creatures of the Dark Realm“ geht es direkt in die Vollen, vor der Bühne gibt es kein halten mehr. Die Schweden haben eine sehr ausgewogene Setlist mit nach Nürnberg gebracht.
[ngg src=“galleries“ ids=“177″ display=“basic_slideshow“]Neben Tracks wie „Slayer Of Kings“, die live immer zünden, finden zwei neue Songs die Gehörgänge der anwesenden Metalheads. „Odin’s Prayer“ und „Drink With The Gods“ finden durchaus Anklang bei den Fans, auch wenn die Texte noch nicht ganz sitzen. Beide Tracks sind auf dem kommenden Album „Tales From The North”, welches im Juli erscheint. Wesentlich textsicherer ist die Crowd beim Rest des Liederzettels. Patrik ist sichtlich beeindruckt von der hervorragenden Stimmung vor der Stage. Immer wieder zückt er sein Handy und nimmt Videos von der singenden und hüpfenden Menge auf. Auch der Rest der Band fühlt sich scheinbar wohl in Nürnberg und legt eine sehr gute Spielfreude an den Tag. Mit „Nosferatu“ wird der Dämon besiegt und der Hirsch entlässt viele glückliche und schwitzende Headbanger in die kalte Nacht von Nürnberg.
Text und Photo Credit: Andre Schnittker
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