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M.E.T.A.L.

Wieviel Metal ist „M.E.T.A.L.“? Ist der Song „M.E.T.A.L.“ der Nachfolger von „Metal Is For Everyone“? Kann Chris Bay (bzw. Gitarrist Lars Rettkowitz, der diesmal drei Songs beisteuerte) überhaupt einen schlechten Song schreiben? Hat Chris Bay überhaupt mal schlechte Laune? Augenzwinkernde Fragen über Fragen, die sich beim Genuss des neuen Studioalbums von Freedom Call stellen, jener Band, die gute Laune und steten Optimismus gepachtet hat und das entsprechend in ihren Songs so auch lebt.

So zelebrieren Freedom Call wie seit 20 Jahren kontinuierlich auch auf „M.E.T.A.L.“ (Steamhammer/SPV) ihre ureigene Interpretation von Melodic/Power Metal, die man entweder liebt und sich anstecken oder lieber die Finger davon lässt. Frage eins ist damit beantwortet. „M.E.T.A.L.“ ist Metal (diesmal gibt es wie auf den letzten Alben zuvor auch wieder nur eine reduzierte Portion Fanfaren-Keyboards), nur eben mit den Attributen der Nürnberger versehen, die den Fokus auf viel Melodie, Tempo und hymnenhafte Refrains legen. Wer seit 1999 wie Chris Bay den Happy Metal so kompromisslos durchzieht, hat wohl selten mentale Durchhänger, was damit auch die vierte Frage beantworten dürfte. Er ist eine Frohnatur und scheint sich durch seine Bandauch durchweg selbst zu pushen. Wer nun zuerst da war, Chris Bay oder die gute Laune ist wohl wie die Frage nach Huhn und Ei… 

Zum 20-jährigen Jubiläum und mit zwei neuen Bandmitgliedern (der italienische Bassist Francesco Ferraro und Schlagzeuger Timmi Breideband) feiert sich die Band mit Liedgut , das natürlich wieder in die Richtung geht, welches man von Freedom Call erwartet und das bestens unterhält. Songs wie „Fly With Us“ oder „Ace Of The Unicorn“ sind typische, pfeilschnelle Gute-Laune-Hymnen, die mitreißen, „One Step Into Wonderland“, das epische „Sole Survivor“ (Anspieltipp!) oder „Sail Away“ nehmen Tempo raus, funktionieren aber dennoch durch viel Atmosphäre. Richtig groovig wird es etwa beim Titeltrack. Dieser wartet sogar noch mit einem Novum auf: Niemand Geringeres als Freedom Call-Gründungsmitglied und früherer Schlagzeuger Daniel Zimmermann gab sich zum Jubiläum die Ehre. Mit dem Live-Schlagzeuger Kevin Kott, der das Album einspielte, wurde auf zwei Drumkits simultan zu diesem Song getrommelt. Der eine ist auf dem linken, der andere auf dem rechten Kanal zu hören. Das Ergebnis: Ein Ohrwurm-Song mit spannendem Sound-Effekt!

„M.E.T.A.L.“ ist ein wunderbares Melodie-Feuerwerk, eine Ode an die Freude, mit effektiven, eingängigen Songs und – wie immer bei Freedom Call – einem Ohrwurm nach dem anderen. Wenn es irgendwann mal mit der Musik vorbei sein sollte, könnte Chris Bay auch erfolgreich bei Pattex anfangen, so sehr kleben seine Melodien in den Ohren. Ein Album wie ein Sträußchen voller Glück und guter Laune, wie ein eiskaltes Bier an einem warmen Sommertag: Das geht immer!

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