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Long Live

Totgesagte leben länger! Nach einer immerhin dreijährigen Pause haben sich die fünf Schwermetaller Atreyu um Frontmann Alex Varkatzas also nun doch wieder zusammengerauft und legen mit „Long Live“ ihr siebtes Album vor. Bereits im Video zum Titelsong haben sich die Musiker symbolisch umbringen lassen, nur um jetzt ihre musikalische Auferstehung zu feiern. Der erste Track stellt klar, was auf dem Programm steht: Metal ohne Kompromisse. Kein softes Synthie-Intro, kein Orchester, keinerlei Schnörkel, sondern saftiges Loskloppen und geradlinige Songs. Da sägt die Gitarre, rotieren die Bässe und fliegen die Haare und Bärte. Ab und zu gesellt sich ein ordentliches Solo und auch mal cleaner Gesang in den Refrains dazu.

Dass es hier nicht unbedingt von neuen Ideen wimmelt, fällt zunächst kaum ins Gewicht. Alle Lieder ziehen den Hörer erst mal kräftig mit und hinterlassen zumindest einen guten ersten Eindruck. Beim zweiten Durchhören fällt dann schon ein relativ einheitliches Muster auf, das Atreyu in vielen Titeln beliebig variieren.

Aber gerade in der Mitte des Albums tanzt eine Handvoll Songs angenehm aus der Reihe. „Do You Know Who You Are“ mit einem stampfenden We-Will-Rock-You-Beat ist einer dieser Lichtblicke. Mit dem ‚Revival (Interlude)‘ gesellt sich außerdem der fast schon obligatorische ruhigere Song dazu. Einer der besten Songs ist als dreizehnte Bonusnummer hinten dran gehängt: ‚So Others May Live‘ glänzt mit Chorgebrüll und einem auf Individualismus und Einigkeit pochenden Text. Freunden des straighten Metalcore liefern Atreyu mit ‚Long Live‘ eine ganze Menge frischen Stoff nach Geschmack; für reichlich Live-Moshpits dürfte also gesorgt sein. Für Abwechslung zu Hause allerdings sollte man dann eventuell doch mal die Platte wechseln.

geschrieben von Michael Seiler

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