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Live At Rockefeller Music Hall

Leprous aus Norwegen sind Meister des neueren Prog-Metal. Und auch wenn das Quintett um Sänger und Keyboarder Einar Solberg sich in den letzten Jahren mehr Beachtung erspielen konnte, hat es bei weitem noch nicht den Stellenwert, das es fairerweise haben müsste. Exzellente Musiker sind Leprous, Solberg ein eigenwilliger und eigenständiger Komponist und die stark vom emotionalen Gesang getragenen Songs eine Liga für sich. Vielleicht kann nach etlichen beachteten Alben nun die erste Live-Veröffentlichung der Skandinavier nochmals für mehr berechtigte Beachtung sorgen, denn Leprous sind eine enorm eingespielte Einheit auf der Bühne. Das belegt die vorliegende, im Juni 2016 in Oslo aufgenommene DVD, mit der man sich die talentierten Musiker erstmals ins heimische Wohnzimmer holen kann. Pünktlich vor dem Start der nächsten Europa-Tour an der Seite von Devin Townsend und Between the Buried and Me Ende Januar 2017.

Bereits bei der ersten Sound- und Lichtexplosion beim Opener ‚The Flood‘ laufen erste Gänsehautwellen über die Arme des Zuhörers auch am TV zu Hause. Die Videoinstallationen auf den Bildschirmen der Bühne in Oslo tun ein übriges zur Präsentation einer abstrakt-emotionalen Bühnenshow. Die Vielseitigkeit der Band ist neben der exzellenten Technik ohnehin eine ihrer grossen Stärken, die vor heimischem Publikum besonders gut zur Geltung kommt. Metal, Artrock, Trip-Hop und gar neoklassische Elemente zeichnen die fünfköpfige Hydra der auditiven Exzentrik aus. Höhepunkte der gut 100-minütigen Setliste sind der Publikums-Liebling ‚Rewind‘, die Stimm-Höhenflüge von ‚Third Law‘, das gequälte ‚The Cloak‘ oder auch das grössenwahnsinnig ‚Forced Entry‘ vom besonders psychedelischen 2011er-Album ‚Bilateral‘. Unbedingt empfehlenswert für Abenteurer abseits des konventionellen Rockmusik-Dschungels.

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