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KISS – Off The Soundboard: Live In Des Moines

Wir schreiben das Jahr 1977, ein Großteil der Whiskey-Soda-Redaktion ist entweder noch nicht geboren, oder hat gerade das Laufen erlernt. Vier Männer mit skurrilen Masken und seltsamen Kostümen sind schon ein paar Jahre unter dem Namen KISS erfolgreich unterwegs. Ace Frehley, Gene Simmons, Peter Criss und Paul Stanley sind mit ihren Hardrock-Nummern und ihrer feuerlastigen Live-Show dabei, weltweit die Charts und Arenen zu erobern. Die Männer hatten in der Zeit einen wahnsinnigen Output und veröffentlichten innerhalb von drei Jahren sechs Alben. Gleichzeitig waren sie ständig auf Tournee. Nachdem in den letzten Jahren offizielle Bootlegs aus insbesondere der zweiten Karrierehälfte der Truppe erschienen sind, legen die Herren mit „Off The Soundboard: Live In Des Moines“ nun einen Mitschnitt aus ihren frühen Tagen von der 77er „Alive II Tour“ vor.

Natürlich geht kein Abend ohne die markige und selbstbewusste Ansage „You Wanted The Best, You Got The Best, The Hottest Band In The World: KISS“ los, und im Anschluss starten die Gitarren „I Stole Your Love“. Es geht nahtlos mit „King Of The Night Time World“ und „Ladies Room“ weiter. Musikalisch gibt es das gewohnte Paket, harte und melodische Gitarrenriffs und -licks, wechselseitigen Gesang, meist von Simmons oder Stanley, auf Ansagen wird weitestgehend verzichtet. Auf der ersten Plattenhälfte sind hauptsächlich Lieder, die es heute nur noch selten zu hören gibt. In der zweiten Halbzeit gibt es dagegen die Hits, die auch heute noch in keinem Konzert fehlen dürfen: „Shout It Out Loud“, die Ballade „Beth“ (hier mit Drummer Criss am Mikro) und natürlich „Rock And Roll All Nite“. „God Of Thunder“ wird durch ein fast fünf-minütiges Schlagzeugsolo unterbrochen, was am Abend in der Halle durchaus interessant sein kann, bei einem reinen Ton-Dokument dagegen eher den Drive rausnimmt. Die Aufnahme endet nach etwas mehr als 75 Minuten mit dem zunächst ruhigen „Black Diamond“, das sich nach wenigen Takten in einen typischen KISS-Rocker verwandelt und auch auf der aktuellen Abschiedsreise im Programm ist.

Wer eine auf hochglanzpolierte und moderne Scheibe erwartet, wird bei „Off The Soundboard: Live In Des Moines“ vermutlich erschrocken nach wenigen Minuten ausschalten. Tatsächlich ist es soundtechnisch doch eine – vorsichtig formuliert – eher rudimentäre Platte. Musikalisch gibt es nichts zu meckern, und insbesondere die heute kaum noch gespielten Tracks -zumal in Originalbesetzung- machen die Setlist hörenswert. Als Einstieg in den Kosmos der Masken-Männer ist diese CD aber nicht zu empfehlen, die Platte ist eher als Zeitdokument für langjährige Anhänger gedacht. Diese sollten aber auf jeden Fall zugreifen!

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