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Into The Sun

Die Karlsruher Band Sons Of Sounds weist gleich mal drauf hin, keine „typical Heavy Metal Band“ zu sein und bezeichnet ihren Stil als „Free Metal“. Haben wir nicht alle geglaubt, einen ureigenen neuen Stil gefunden zu haben, als wir noch jung und saftig im Proberaum unterwegs waren? Genauso geht es auch Sons Of Sounds. Denn natürlich kochen die Kollegen auch nur mit recht konventionellen Zutaten: Morgana Lefay vermischt mit ein wenig Neunziger-US-Metal, dazu ein paar Prog-Schlenker, und fertig ist die gar nicht mal so uninteressante Mischung.

Die Band hat in jedem Fall ein gutes Gespür für Hooklines, wogegen die Riffs ein wenig unspektakulär ausgefallen sind. Gelegentlich verzettelt man sich auch mit den Arrangements ein wenig, ein Song wie ‚One Sky‘ hätte eigentlich bei 3:50 enden können, und niemand hätte irgendetwas vermisst. Stattdessen wird das Ganze mit Wiederholungen auf knapp 5:40 Minuten ausgewalzt – eine Praxis, die bei zwei Dritteln der hier vertretenen Songs angewandt wurde. Das könnte man auf die Jugend der Band schieben, ja, wenn das Trio nicht bereits 2009 sein erstes Album veröffentlicht hätte und generell schon seit 2007 existiere. Da müssen sich die drei Brüder dann also auch mit der gesamten Konkurrenz messen, und, so hart es klingt, da spielen Sons Of Sounds einfach nicht in der ersten Liga mit. Speziell auch, weil die Vocals gelegentlich etwas angestrengt klingen. Grundsätzlich weiß das Timbre zwischen Robert Lowe (Solitude Aeturnus, Candlemass) und Charles Rytkönen (Morgana Lefay) durchaus zu gefallen, weil es eben, im Gegensatz zum Songwriting, tatsächlich viele der üblichen Metal-Klischees umgeht, allerdings wirkt das leidende Pathos bei Roman Beselt bisweilen eher aufgesetzt – und manchmal bewegt er sich auch einfach in Tonlagen, die nicht die Seinen sind.

Das soll nun aber nicht zu negativ klingen, Sons Of Sounds sind eine durchaus talentierte Metalcombo mit vielen Einflüssen der 1990er, und ein vernünftiger Produzent, der die klar vorhandenen guten Ansätze in die richtige Richtung lenken und der Band die weniger glorreichen Ideen ausreden könnte, wäre sicher in der Lage, Sons Of Sounds einen guten Schritt nach vorne zu bringen. Es wäre seitens der Band eben zu überlegen, ob man weiterhin „ordentliche“ Eigenproduktionen im Jahrestakt veröffentlichen will oder einfach mal das Risiko eingeht, mit den besten Ideen einmal ein professionelles Album anzugehen.

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