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III

Als die Hannoveraner Formation Thomsen mit „Unbroken“ ihr zweites und bis dahin letztes Werk herausgebracht hat, schrieben wir das Jahr 2014. Damals wurde Deutschland in Brasilien Fußballweltmeister, Ebola wütete in Westafrika und in der Ukraine begann ein bis heute andauernder bewaffneter Konflikt. Nach einem Motivationsloch (mehr dazu im Interview) hat es aber Gründer René Thomsen geschafft, sieben lange Jahre danach einen Nachfolger fertigzustellen, der erstmals mit einer tatsächlichen Band (beide Alben davor hatten eher Allstar-Charakter durch namhafte Gastmusiker, die Thomsen allerdings auch einiges an Aufmerksamkeit bescherten) eingespielt wurde. Das hört man dem recht unspektakulär benannten „III“ jederzeit durch seine Spielfreude auch an und da alle beteiligten Musiker regional verortet sind, dürften ab sofort auch Proben und Livekonzerte kein größeres Problem mehr sein.

Inhaltlich hat sich glücklicherweise bei Thomsen nicht viel geändert, die Band (ja, so kann man sie jetzt nennen!) steht erneut für teutonischen Heavy/Power Metal mit muskulösen Riffs, ordentlich Doublebass-Druck, feinen Melodielinien und angenehm rauen Gesang durch Ursänger Jürgen Wulfes. Die drei vorab mit Live-Videocharakter veröffentlichten Songs haben bereits bewiesen, wohin die wilde Fahrt geht, wo die Band sich selbst sieht (auf der Bühne!) und repräsentieren das Album in der Gesamtlänge ausgezeichnet. So gibt es eine erneut abwechslungsreiche Mischung aus Hymnen, Stampfern und Up-Tempo-Brechern, die sich im Langzeitgedächtnis festsetzen und stets zu überzeugen wissen. Songs wie „Salvation“, „Fight“, „Passion And Warfare“ oder „Rise“ sind keine verkopften, übertechnischen Songs mit experimentellen Spielereien, sondern ehrliche, handfeste Stahlarbeit für Traditionalisten, die ihren Metal heiß und fettig mögen. Als Überraschung gibt es bei „Turn On The Light“ René Thomsen sogar an den Lead Vocals zu hören und dabei macht er eine mehr als ordentliche Figur. Wie schon auf „Unbroken“ gibt es auch diesmal zum Abschluss eine „Rehearselstage“-Version, „Passion And Warefare“ klingt durch Intro und Live-Sound dadurch sogar noch etwas lebendiger. 

Für den Sound konnte man Charlie Bauernfeind gewinnen, der mit seiner Kompetenz den Songs den notwendig druckvollen Sound verpasste und dennoch einen rauen Charme beibehalten konnte. Bleibt zu hoffen, dass Album Nummer drei dieses Mal entsprechend ausführlich live dargeboten werden kann und es zum vierten Output nicht wieder sieben Jahre dauert.

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