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II

Wonderworld legen mit „II“ ihr – wer hätte das gedacht? – zweites Album vor, das bereits im März erschienen ist, jetzt aber endlich auch bei uns erhältlich ist. Das Trio besteht aus dem italienischen Sänger und Bassisten Rob Tiranti, der sich mit den beiden Norwegern Ken Ingwersen an der Gitarre und Tom Fossheim (Schlagzeug) zusammengetan hat. Das Album entstand in nur drei Studiotagen in Oslo und wurde mehr oder weniger „live“ eingespielt. Der Promoflyer vergleicht Wonderworld mit Genre-Legenden wie Deep Purple, Led Zeppelin, AC/DC oder den Winery Dogs.

Mit solchen Vergleichen wird die Messlatte natürlich sehr hoch angelegt, und ganz erreichen Wonderworld die großen Vorbilder noch nicht, aber bieten mit „II“ ein sehr solides und bodenständiges Hardrock-Album, das Fans der oben genannten Gruppen auf jeden Fall mal probehören sollten. Schon der Opener packt mit kernigen Riffs und bluesigem Sound, insbesondere überzeugt auch Rob Tiranti mit seiner starken Stimme. Mal bluesig, mal melancholisch, dann wieder kraftvoll oder gar mit typischem 80er-Metal-Falsett zieht der Frontmann sämtliche Gesangsregister und überzeugt damit auf ganzer Linie.

Man hört der Musik einfach an, dass alle drei Bandmitglieder mit Spaß und Hingabe bei der Sache sind und wirklich lieben, was sie da tun. Herausgekommen sind dabei zehn wirklich starke Tracks ohne wirklichen Durchhänger. Die Arrangements sind abwechslungsreich, so überrascht die Powerballade ‚It’s Not Over Yet‘ mit orientalischen Klängen im Mittelteil, während ‚Echo Of My Thoughts‘ in wunderbar melancholischer Blues-Stimmung versinkt. Das Gitarrensolo in der Mitte sorgt für ein wohliges breites Grinsen bei allen Bluesrockern. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, gibt es als krönenden Abschluss des Albums mit ‚Down The Line‘ noch eine Gänsehaut-Ballade zum Schwenken der Feuerzeuge. Freuen und Zurücklehnen.

Ob das nächste Album „III“ heißen wird, ist noch nicht bekannt, aber vielleicht fällt dem Trio ja auch noch ein interessanterer Titel ein. Verdient haben die drei Musiker den Erfolg auf jeden Fall, und der Titel und das eher uninspirierte Cover, das mehr an Fantasy-Metal erinnert, sollten niemand abschrecken, „II“ doch einmal in den Player zu legen. Jedem, der auf kernigen Hardrock mit groovenden Hooklines, bluesgeschwängerte Riffs und knackige Gitarrenriffs Lust hat, sei Wonderworld hiermit wärmstens ans Herz gelegt.

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