Humanicide
Seit ihrem Comeback-Album „The Art Of Dying“ im Jahr 2004 feuern die Bay-Area-Thrasher Death Angel mit „Humanicide“ bereits ihr sechstes Studioalbum raus. In diesen 15 Jahren ist kaum eine schlechte Note der Mannen um die beiden Original-Mitglieder Rob Cavestany und Mark Osegueda an unsere Ohren gekommen. Es gab zwar mal den ein oder anderen durchschnittlichen Songs, aber so zuverlässig wie Death Angel abliefern, das ist schon eine wahre Freude. So auch mit ihrem neunten Album.
Gradlinig und mitreißend arrangiert thrashen sich Death Angel durch zehn Songs, die so typisch für den Ami-Fünfer sind, wie es nur geht. Zu erst sind da die Vocals von Mark Osegueda, deren Spannweite sich von wütenden Schreien bis hin zu ruhigen, ausdrucksstarken Gesang erstreckt. Und dabei dient er immer dem jeweiligen Song und unterstützt so die gewünschte Stimmung. Beste Beispiele dafür sind die beiden letzten Songs, ,Revelation Song‘ und ,Of Rats And Men‘. Der erste ist ein ruhiger, emotionaler Song, während der zweite ein aggressiver Thrasher ist. Beide Stücke sind wie die anderen Songs durch eingängige und rasend schnelle Riffs geprägt, die einem nicht viel abverlangen, einen dafür umso mehr herum flippen lassen.
In unbeobachteten Momenten scheint sogar ein wenig Anachronismus durch, der sich vor allem in Intro- und Instrumentalpassagen wiederfindet und an die Guten Alten Zeiten erinnert. „Devine Defactor“ bietet eben diese herrlich heimeligen NWOBHM-Augenblicke. Ansonsten ist für jeden Geschmack das Richtige dabei: ungestümer Thrash mit Crew-Shouts bei „Aggressor“, Hardcore-lastiger Thrash mit „I Came For Blood“, moderner Epic Metal mit „Immortal Behated“, eine kantige Break-lastige Fingerübung mit „The Pack“, sowie die drei vorgenannten Songs. Und alle in gewohnter Death-Angel-Qualität.
Death Angel ziehen unbeirrt ihr eigenes Ding durch und zählen daher zu den beinharten Konstanten im Thrash Metal. Dabei lassen sie sich nicht von Trends von ihrem Weg abbringen, sind aber in der Lage, moderne Elemente in ihren Stil zu integrieren. „Humanicide“ ist ein von Grund auf typisches Death-Angel-Album.