Hellbound Heart
Der große Horror-Punk-Hype ist schon lange Vergangenheit, doch es gibt noch viele Bands, die sich unermüdlich den klassischen Geschichten über Vampire, Monster, Mörder und immer wieder Liebe widmen. In diesem Genre sind die Grenzen zwischen Punk-Rock, Rockabilly und Psychobilly fließend, ebenso wie Realität und Fiktion. Was zählt ist die Romantik, textlich und musikalisch. Stellar Corpses haben 2007 als Psychobilly-Kapelle den Respekt für die Toten eingefordert, elf Jahre später spielen sie zuckersüßen Punk-Rock und lieben weiterhin den Tod.
Auf „Hellbound Heart“ kommen sie mit den fünf enthaltenen Pop-Punk-Songs dem Meister Nim Vind verdächtig nahe. Die Lieder gehen runter wie Bonbons, haben aber auch einen ähnlich langen Nachgeschmack. Spätestens beim Zähneputzen ist er verschwunden. Wenn einem nach etwas mit Biss steht, dann kann man ruhig „Hellbound Heart“ in der Player schieben. Schließlich stimmen die hymnischen Melodien, die Chöre, die schwärmerischen Lyrics und die Grusel-Atmosphäre der Filme aus den 50er Jahren. Beim überaus flotten Rausschmeißer ‚In Her Lover’s Arms‘ gibt es dann noch den slappenden Bass, so dass alle Merkmale für eine gute Horror-Punk-Veröffentlichung vorliegen. Das einfältige Artwork mit dem leuchtend grünen Skull will sich nicht so recht mit einem „Hellbound Heart“ in Einklang bringen lassen. Für den Vorgänger „Dead Stars Drive-In“ hatte man sich noch wesentlich mehr Bezug zum Titel gegönnt.
Die vierte Veröffentlichung der Psychos aus Santa Cruz ist wie der Kurzfilm vor dem Hauptfilm, man nimmt ihn mit, er verkürzt die Zeit und ist doch eigentlich gar nicht so schlecht, besser als Werbung oder Trailer, die das Beste am Film bereits zeigen.