Guardians

August Burns Red sind die Nice Guys im Metalcore-Genre. Fünf Highschool-Freunde, die seit bald 20 Jahren zusammen Musik machen. Keine Skandale, dafür soziales Engagement. Das ist nicht despiktierlich gemeint, im Gegenteil. Denn die fünf Jungs sind gnadenlos hart dort wo es sein muss: Auf der Bühne und im Studio. Charts-Erfolge, ausverkaufte Tourneen, ein eigenes Festival und zwei Grammy-Nominierungen in den letzten fünf Jahren sprechen eine deutliche Sprache.

„Guardians“ (Fearless Records) ist das inzwischen achte Albums der Herren aus Pennsylvania und knüpft lückenlos an die bewährten Markenzeichen an: Komplexe Rhythmen und jede Menge Breakdowns, melodische Refrains und Hintergrund-Leads und bestialische Screams und Growls. Klargesang war noch nie das Ding von Frontmann und Rampensau Jake Luhrs.

Mit „The Narrative“ geht es thrashig-melodisch und höchst eindrucksvoll los. Der Song hat einen melancholischen Touch, der durch mehrlagige Gitarren im Hintergrund entsteht. Zum Ende hin schaltet die Band noch zwei Gänge in punkto Härte hoch. Bei „Paramount“ gibt es sie ebenfalls, die sphärischen Gitarrenleads im Hintergrund, die wirklich Bock auf mehr machen. „Defender“, die erste Single-Auskopplung zur Bewerbung des Albums bezeichnet Lead-Gitarrist JB Brubaker als „einen der härtesten Songs der Bandgeschichte“. Danach folgt mit „Lighthouse“ das vermutlich „ruhigste“ Lied – tatsächlich mit (etwas) Klargesang, zumindest am Anfang. Thematisch fokussiert „Lighthouse“ auf Hilfsbereitschaft.

Zum Abschluss von „Guardians“ schlagen August Burns Red mit dem längsten Track „Three Fountains“ nochmals vergleichsweise ruhige Töne an. Die hätten dem Album ab und an auch zwischendurch zur Auflockerung gut getan. Die Abwechslung ist durchaus da, aber oft erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Vor allem Luhrs Stimme sorgt häufig für die Potenzierung und weniger für die Akzentuierung der Härte der Songs. Doch das ist vergleichsweise geringe Kritik für ein knackiges Metalcore-Album, wie man es von der Band erwarten durfte.

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DanielF

Harte Schale, weicher Kern. Chefredakteur und -metalhead in Personalunion und im "Nebenberuf" Sozialarbeiter, geht Daniels Geschmack von chilligem Americana (Cracker) bis zu kauzigem Indie-Rock (Eels), von klassischem Thrash (Metallica, Megadeth) bis modernem Death Metal (Deserted Fear), von opulent-schrägem Prog-Rock (Opeth, Gojira, Pervy Perkin) bis zu heftigstem Brutal Death Metal (Defeated Sanity, Wormed), von Bluesrock (Gary Moore, Anthony Gomes) bis Classic Rock (Alice Cooper, Queen) - um nur einen Teil zu nennen. Zudem hat er seit den frühen Neunziger Jahren ein leidenschafliches Faible für christliche Rockmusik in genau dieser stilistischen Bandbreite. 

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