Here Comes The Sun
Wenn es um Progressive Rock geht, hat definitiv Großbritannien und Skandinavien die größte Band-Dichte. Daß auch mit Frankreich zu rechnen ist, beweisen unter anderem Klone aus Poitiers. Sie sind keine Unbekannten, ist doch „Here Comes The Sun“ bereits ihr sechstes Album. Interessant sind die Parallelen zu Opeth, Katatonia und Anathema – genau wie diese Bands starteten auch Klone als Progressive Death Metal Band. Nach einer ähnlichen Metamorphose wie bei den genannten Namen kann im zwanzigsten Jahr ihres Bestehens auch bei Klone nicht mehr von Metal gesprochen werden. Wo Opeth mit ihrem aktuellen Werk „Pale Communion“ sehr deutlich von psychedelischen Prog-Bands der 70er Jahre geprägt sind, zeigen sich Klone stilistisch und produktionstechnisch deutlich moderner als ihre skandinavischen Kollegen. „Here Comes The Sun“ ist auch homogener im Klang, der von ruhigen, atmosphärischen Stücken bestimmt wird, wie auch Anathema und Katatoniasie heute schreiben. Dabei wirkt vor allem der Mechanismus, die klaren Gitarren und den melodisch-warmen Gesang mit verzerrten Riffs zu akzentuieren. Das gefällt in seienr komplexen Harmonie durchaus, wird aber andererseits zu selten von kleinen Abwechslungen wie dem wunderbar psychedelischen Instrumental ‚Gleaming‘ aufgebrochen. Zudem hätten sich alte Fans aus der Metal-Ära sich über die eine oder andere Eruption gefreut – die allerdings in der gewünschten Härte von früher ausbleibt. Freunde von stimmungsvollem Modern-Prog à la Katatonia (unbedingt ‚Grim Dance‘ anspielen!) oder Solstafir dürfen sich dagegen über ein gelungenes Album freuen.