The Puritan

Der Göteborg-Death-Metal um die Pioniere In Flames, At The Gates und Dark Tranquillity hat demnächst ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel. Nach so einem Zeitraum ist der Pioniergeist in der Szene und die Begeisterung bei den Metalheads nicht mehr automatisch gegeben – sogar die Pioniere selbst haben mit diesem natürlichen Phänomen zu kämpfen. Vielen Bands klingen daher ähnlich, nicht zuletzt durch die Annäherung an Sound und Produktionstechnik von Metalcore- und Modern Metal Bands. Auch stilistisch verschmelzen die Grenzen mitunter. Das ist nicht per se schlecht, de facto aber leidet oft die Originalität der Musik darunter. So verhält es sich auch mit „The Puritan“ der griechisch-schwedischen Nightrage. So ist es bezeichnend, daß der Eröffnungstrack ‚The Puritan‘ vom Gesang und vom Schlagzeug eher wie ein melodisches Metalcore-Stück klingt. Screams, druckvolle Drums und Riffs mit Groove. Das ist nicht schlecht, aber auch nichts, was längerfristig Eindruck hinterlässt. Ein ganz ähnliches Prädikat könnte man den meisten der folgenden Songs verleihen – Gesang, Drums und Gitarren ähneln sich doch sehr. Erst mit ‚Endless Night‘, ironischerweise zur zweiten Hälfte des Albums, werden die Songs etwas interessanter. Vor allen Dingen das Akustik-Instrumental ‚Lone Lake‘ und das thrashige ‚Son Of Sorrow‘ bescheren dem soliden, durchschnittlichen Album noch ein paar Pluspunkte. Und es soll ja auch Leute geben, denen mainstream-tauglicher Death Metal mehr zusagt.

DanielF

Harte Schale, weicher Kern. Chefredakteur und -metalhead in Personalunion und im "Nebenberuf" Sozialarbeiter, geht Daniels Geschmack von chilligem Americana (Cracker) bis zu kauzigem Indie-Rock (Eels), von klassischem Thrash (Metallica, Megadeth) bis modernem Death Metal (Deserted Fear), von opulent-schrägem Prog-Rock (Opeth, Gojira, Pervy Perkin) bis zu heftigstem Brutal Death Metal (Defeated Sanity, Wormed), von Bluesrock (Gary Moore, Anthony Gomes) bis Classic Rock (Alice Cooper, Queen) - um nur einen Teil zu nennen. Zudem hat er seit den frühen Neunziger Jahren ein leidenschafliches Faible für christliche Rockmusik in genau dieser stilistischen Bandbreite. 

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