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GEBHARDT – Geb Heart


Geb Heart (Apollon Records), das Soloalbum des ehemaligen Motorpsycho Drummers Håkon Gebhardt, hat durchaus ein paar Überraschungen auf Lager.

Bei Motorpsycho denken wir natürlich an heavy psychedelic Rock, daher die erste Überraschung gleich beim instrumentalen Opener ‚March Of The Tortoise‘: Sofort sind die Bilder im Kopfkino aktiv. Da ist sie tatsächlich, die Schildkröte, die mit zwei sich immer wiederholenden Bassnoten zielstrebig durch eine Wüste wandert, vielleicht irgendwo in einem Italowestern, während Akustik- und Elektrogitarre dazu kommen, Drums, Keys. Håkon Gebhardt hat „Geb Heart“ im Alleingang eingespielt. Nicht nur Text und Musik sind von ihm allein (teils mi der Hilfe seiner Ehefrau), er bedient auch alle Gitarren, Keyboards und das Schlagzeug sowie Loops und sonstige Spielereien, und er hat auch das Design des Albums inkl. Artwork selbst gestaltet. Am Bass steht die schon erwähnte Ehefrau Mari Simonelli.

Der nächste Song ‚Breakup Breakdown‘ könnte vielleicht auch auf ein Motorpsycho Album passen, aber spätestens danach folgt die nächste Überraschung mit ‚None Of This Is Mine‘: Das klingt leicht, unbeschwert, macht einfach nur Spaß. Brit-Rock trifft auf Singer/Songwriter trifft auf Indierock und –pop. Diesese Gefühl beherrscht zwei Drittel des Albums und macht viel Spaß, auch wenn sich gegen Ende ein paar Abnutzungserscheinungen zeigen oder es etwas zu poppig-schnulzig wird. Am Ende dann noch drei instrumentale Bonustracks, die – Überraschung! – wieder in eine andere Richtung marschieren. Experimente, teils schon waschechter Progrock, Die drei kurzen Stücke sind wirklich innovativ und wollen so gar nicht zu den Britpop-Songs passen. Aber sei’s drum, vielleicht macht gerade diese Mischung die große Überraschung auf „Geb Heart“ aus.

Schulnote: 2

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