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Generation Gore

Seitdem es ruhig geworden ist um die Meister der Düsternis The Spook stehen zwei Bands im Zwielicht, diese Lücke zu füllen. The Other und The Crimson Ghosts, deren vierte Kammermusik zur Huldigung auf dem Altar des Bösen liegt. War ihr Debüt „Leaving the Tomb“ noch voller Frische und hat das Beste aus sämtlichen Spielarten des Horror Rocks aufs Blutigste feil geboten, ist der Atem der Follow-Ups doch eher schal und vermodert gewesen. Die Formel des Debüts wurde zu oft variiert, so dass sich in den Särgen nicht mehr so viel gruseliges tat.

Standesgemäß wird die „Generation Gore“ mit einem Düster-Intro inklusive Orgel und Rabengekrächze vorgestellt bevor die Hölle los bricht. Dieser Anfang ist wahrlich gewaltig und erinnert an die Zeiten, als sich The Crimson Ghosts noch nicht allzu sehr der Verwesung hingegeben hatten. So schön die blutige Zeit eingeläutet wurde, so schnell sind die schönen Zeiten auch schon vorbei, denn Song Nummer drei ,Spit back’ ist kaum besser als ein langweiliger Oi!-Saufsong. Einfach grausam! Die nachfolgenden Songs stechen nicht mehr so tief in das welke Fleisch, wie der Opener ,Liber sanguinis’.

Einzig ,Dein Nachtmahr’, welches mit Unterstützung von Pazzer von Totenmond in deutsch dargeboten wird, sorgt noch für ein „A-ha“. Der Rest ist wie das Schema eines Masssenmörders, mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, die Songs killen einfach nicht. Das balladeske ,Aokigahara/The Sea of Trees’ ist noch ein kleines Kerzenlicht im Dunkel der Abstellkammer, in der außer Wischmob und Bügelbrett keine Wiedergänger zu finden sind. Sobald The Crimson Ghosts mit mehr Elan zu Werke gehen, wird das Gruselerlebnis gleich exquisiter und mitreißender, wie zum Beispiel bei ,Living Carrion‘. Was sich aber seit der ersten Langrille weiterentwickelt hat, ist das Sound, der metallisch und differenziert mächtig Druck macht.

Das aktuelle The Crimson Ghosts-Werk geht diesen ausgetretenen Weg im immer noch gleichen dunklen Wald weiter. Vielleicht sollte Dr. Frankenstein mal wieder mit ein wenig Wiederbelebung per Blitzschlag helfen, damit das zombie-ähnliche Dahinvegetieren eines Großteil der Songs ein Ende hat.

Homepage von The Crimson Ghosts

The Crimson Ghosts bei Bandcamp

Homepage von Contra Light Records

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