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FEUERSCHWANZ – Mit dem Drachenboot zum fränkischen Heimspiel

Unser Redakteur Andre konnte Feuerschwanz in diesem Jahr bereits auf der 70.000 Tons of Metal Cruise sehen. Die fränkische Mittelalter-Band konnte das internationale Publikum bei ihren Auftritten auf der Eisbahn und der Poolstage von Beginn an überzeugen. Nun ist Feuerschwanz auf Headliner-Tour in Deutschland unterwegs und hat in Nürnberg ein Heimspiel. Ob die Band mit ihrem Drachenboot den Löwensaal in der fränkischen Metropole pünktlich erreicht hat, konnte Andre in Erfahrung bringen.

Auf dem Weg zum Löwensaal bildet sich bereits lange vor dem Einlassbeginn eine lange Schlange. Kein Wunder, schließlich ist das Konzert bereits seit Monaten ausverkauft und jeder möchte einen möglichst guten Platz in der Halle am Tiergarten ergattern. Da die Kontrollen zügig vonstattengehen, bleibt noch etwas Zeit für die erste Hopfenkaltschale, welche mit 3,50 Euro für 0,4 Liter sehr günstig ist. Im Außenbereich der Location haben sich ein paar Stände mit Kunsthandwerk breitgemacht. Freunde des Honigweins können sich an einem Metstand erfrischen.

Es wird Zeit für die erste Band dieses Abends: Mit Tir nan og betritt ein Sextett die Bühne und schafft es in wenigen Minuten, die bereits sehr gut gefüllte Halle mit ihrem Irish Folkrock in Bewegung zu bringen. Songs wie „Firestorm“ und „Shaun O’Malley“ laden geradezu zum Mitsingen, Mitklatschen und Mittanzen ein. Sowohl auf der Bühne als auch davor herrscht während der neun Songs eine ausgelassene Stimmung. Tir nan og hat bereits sechs Alben veröffentlicht und muss sich keineswegs hinter bereits etablierten Bands dieses Genres verstecken. Wer die Band nochmal sehen möchte: Tir nan og tritt am 11. August im Nürnberger Hirsch zum „Irish Summer Break“ auf.

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Auf Irish Folkrock folgt Powermetal

Nach kurzer Umbaupause geht es weiter mit Powermetal. Warkings steigen mit “ The Last Battle“ in ihre acht Stücke umfassende Setlist ein. Wie üblich tritt das Quartett um Sänger Georg Neuhauser alias „Tribune“ in schweren Gewändern und Masken auf. Bei den bereits herrschenden Temperaturen sicher kein leichtes Unterfangen. Dennoch gibt die Band von Beginn an Vollgas. Auch die Crowd kommt ordentlich ins Schwitzen. Immer wieder werden die Pommesgabeln in die Luft gereckt und die Refrains lauthals mitgesungen. Zu „Hellfire“ betritt Morgana Le Fay die Bühne und kann mit ihrem gutturalen Gesang überzeugen. Mit „Sparta“ verabschiedet sich die Band vom sichtlich zufriedenen Publikum. Alles in allem ein kurzer jedoch gelungener Auftritt der Warkings.

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In der Umbaupause bleibt etwas Zeit, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, bevor es auf den Balkon des Löwensaals geht. Aufgrund der eingesetzten Pyrotechnik ist es während der ersten beiden Songs von Feuerschwanz nicht möglich, den Fotograben zu betreten. Doch bereits von Beginn an ist die Luft auf dem Oberrang zum Schneiden. Sei´s drum, lasset die Spiele beginnen.

Zum Intro von „Das Elfte Gebot“ betritt der Headliner die Bühne und die Halle tobt. Zu „Memento Mori“ schießen die ersten Flammensäulen empor, ein Vorgang, der sich durch den ganzen Abend ziehen wird. Doch auch ohne den Effekt steigt die Temperatur enorm und die ersten Fans entledigen sich innerhalb weniger Minuten ihrer Oberbekleidung. Mit dem Song “Untot im Drachenboot“ beweist die Band, dass sie alles andere als dahingeschieden ist. Lebendig wie eh und je präsentiert sich Feuerschwanz bei ihrem Heimspiel in Mittelfranken. Geigerin Johanna von der Vögelweide scheint ein Abonnement auf das ewige Lachen zu haben. Die beiden Frontmänner Hauptmann Feuerschwanz und Prinz R. Hodenherz sind permanent in Bewegung, während die beiden Saitenspieler Hans der Aufrechte und Jarne Hodinsson eher im Hintergrund, jedoch keinesfalls untot agieren.

Schubsetanz ist Rittersport

Die Setlist bietet ein „Best of“ der letzten Alben und sorgt bei den Fans für eine enorme Beanspruchung der Stimmbänder. Neben Krachern wie “Metfest“ hat die Mittelalter-Rockband zwei Tracks vom am 7. Juli erscheinenden Album “Fegefeuer“ mit in den Löwensaal gebracht. Die Fans erweisen sich beim „Bastard von Asgard“ bereits sehr textsicher. Ist Feuerschwanz 2004 noch mit der Idee angetreten, „Mittelalter Folk Comedy“ zum Besten zu geben, hat sich die Band mittlerweile als ernstzunehmende Rockband etabliert. „Schubsetanz“ wird von der feiernden Menge als Aufforderung gedeutet, es gibt jetzt niemanden mehr vor der Bühne, der still steht. Schubsetanz ist eben Rittersport.

Die Bühne im Löwensaal ist groß und die beiden Tänzerinnen, genannt „Miezen“ haben immer wieder die Möglichkeit, ihre Performance darzubieten. Mal Fahnen schwenkend, mal tänzerisch treten die beiden Damen unter großem Jubel ins Bühnenlicht. Natürlich dürfen an diesem heißen Abend neben den Eigenkompositionen einige Coversongs nicht fehlen. „Dragostea Din Tei“ von O-Zone wird ebenso abgefeiert wie „Ding“ von Seeed. Mit „Das Elfte Gebot“ verabschiedet sich Feuerschwanz von der klitschnassen feiernden Meute.

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…doch jeder im Löwensaal weiß, so kann der Abend nicht enden. Die Band betritt noch einmal die Bühne. Drummer Rollo H. Schönhaar legt sich ins Zeug und wenige Augenblicke später kreuzt das Publikum seine Arme ganz in Manowar-Manier. Obwohl „Warriors of the World“ erst seit 2022 von der Band gespielt wird, darf der Song mittlerweile auf keinem Konzert mehr fehlen. Es fällt schwer, an diesem Abend ein paar Highlights zu benennen, zu gut ist das komplette Set. Das Manowar-Cover gehört jedoch zu den Top drei des Abends.

Obwohl die Halle zum Bersten gefüllt ist, bildet sich vor der Stage ein beachtlicher Circle Pit. Die tanzende Masse legt eine enorme Kondition an den Tag und gibt in der brütenden Hitze des Löwensaals alles, bevor die Band sich nach knapp 100 Minuten Spielzeit mit „Die Hörner Hoch“ endgültig verabschiedet. Der Headliner hat ein perfektes Konzert abgeliefert und sehr viele Menschen glücklich gemacht. Eine Zugabe wird es am 1. Mai 2024 geben, wenn Feuerschwanz in den Löwensaal zurückkehren.

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Verschwitzt, abgekämpft und zufrieden machen sich viele Besucher auf den Heimweg und die Halle leert sich deutlich. Dies ist sehr schade, schließlich ist der Abend hier noch nicht beendet. Nach einer 45-minütigen Ab- und Umbaupause erscheint Deus Vult auf der Bühne. Die Mittelalter-Rockband aus der Oberpfalz schafft es mit ihren deutschsprachigen Songs, die letzten Kräfte der noch vorhandenen Besucher zu mobilisieren. Die Band spielt ein solides Set und hat sichtlich Spaß zu später Stunde. Mit der Coverversion „Hypa Hypa“ von Electric Callboy tanzt die Crowd angesichts der Uhrzeit wirklich in den Mai. Ein denkwürdiger Abend geht zu Ende.

Text und Photo Credit: Andre Schnittker

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