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FERRIS AND SYLVESTER – Otherness

Musikalische Ehepaare gab es einige in der Geschichte. Oft war ihnen zwar großer Erfolg beschieden, privat war es meist irgendwann schwierig – man denke an Ike&Tina oder Sonny&Cher. Seit ein paar Jahren sind nun Issy Ferris und Archie Sylvester nicht nur verheiratet, sondern auch als Duo „Ferris and Sylvester“ unterwegs. Vor zwei Jahren veröffentlichen sie ihr Debüt „Superhuman“, das es in den offiziellen „UK Jazz and Blues Album“-Charts direkt auf Platz 1 schaffte, und zum „UK Album Of The Year 2023″ bei den Americana Awards gekürt wurde. Nun haben die beiden mit „Otherness“ bereits den Nachfolger parat, und der hat es in sich.

„Mit „Dark Side“ geht es direkt treibend und rockig los. Ein kräftiges Riff eröffnet und man findet sich im klassischen 70er-Sound wieder. „Imposter“ lässt dagegen unweigerlich an den „Tuesday Night Music Club” von Sheryl Crow denken. Daran ist nicht nur Issys Gesang „schuld“, auch musikalisch lässt diese gelungene Mischung aus Rock und Country an diese Hit-Platte aus den 90ern denken. Nach dem lautstarken Anfang, geht es danach weitestgehend deutlich ruhiger zu, ob bei „Don´t Fall In Love In With Me“, „End Of The World” oder dem zweigeteilten „Rain“ (mit 100-sekündigem Intro). Allen gemein ist das harmonische Zusammenspiel der beiden Stimmen (wobei -wie in den meisten gelungenen Ehen- die Dame des Hauses den dominanteren Part hat) und runden Arrangements. Auch die Texte bieten spannende Inhalte und liefern mitunter einen krassen Gegensatz zu den begleitenden Kompositionen, wenn z.B. in „Mother“ -einer vermeintlichen Hymne an diese- stattdessen ein  Aufruf an sie ist, den Vater zu verlassen: „Do It For The Children“, in der Hoffnung „We’ll Start Over Again, In A House From The Magazine, Safe Inside A Picket Fence, With A Great Big Trampoline“, das Ganze verpackt in poppige Klänge.

In der zweiten Hälfte gibt es dann leider ein paar schwächere Tracks, die es bei mehr als 50 Minuten Spielzeit und 14 Liedern nicht unbedingt gebraucht hätte, aber insgesamt ist „Otherness“ ein ziemlich starkes und vor allen Dingen abwechslungsreiches Album. Beiden bleibt zu  hoffen, dass ihnen als Paar mehr Fortune beschieden bleibt als den oben genannten, damit sie musikalisch genau so weitermachen können!

 

Note: 2-

 

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