Fallen Empires
Egal, wie es ökonomisch um Griechenland steht und wie viele bitterböse Witze darüber bereits die Runde gemacht haben, Diviner vertreten mit ihrer Musik ihre Heimat von ihrer glorreichen Seite. Die 2011 gegründete Band setzt sich zu einem Teil aus Mitgliedern von Innerwish zusammen und wird durch deren langjährige Freunde komplettiert. Die Vision von Diviner bestand von Anfang an darin, einen kraftvollen, intensiven, düsteren und zutiefst heavy inspirierten Sound zu kreieren, der einerseits die Essenz des traditionellen Heavy Metal einfängt und gleichzeitig zeitgenössisch klingt. Mit „Fallen Empires“ debütieren die Griechen beim schwedischen Label Ulterium Records und reihen sich perfekt in deren Musiker-Portfolio ein.
Bereits der knackige und brachiale Sound, der Toningenieur Peter In de Betou (u.a. Arch Enemy, Opeth und Amon Amarth) zu verdanken ist, gibt die Richtung von Anfang an klar an. Mit einem Riffgewitter sondersgleichen legen die Herren mit dem Titeltrack los, um dann im folgenden während der gesamten Spielzeit wie ein Panzer alles in Grund und Boden zu walzen. Legendäre Bands wie Judas Priest oder Accept, aber auch modernere Acts wie Iced Earth, Primal Fear oder Brainstorm standen da unüberhörbar Pate. Doch statt ein billiges Plagiat abzuliefern, strotzen die zehn Songs nur so von Frische und Spielfreude – zu keinem Zeitpunkt kommt da Langeweile auf. Zwar klingt einiges auf den ersten Hörgenuss gleichförmig, streckenweise fast etwas monoton und es scheinen irgendwie die Höhepunkte zu fehlen. Das liegt unter anderem auch an der etwas harschen und eher eintönigen – und vielleicht für Einige gewöhnungsbedürftigen – Stimmlage von Yiannis Papanikolaou, der sich allerdings perfekt ins Soundgerüst von Diviner einfügt. Stücke wie ‚Kingdom Come‘, ‚Evilizer‘, ‚Seven Gates‘, ‚Come Into My Glory‘ oder ‚Sacred War‘ verfügen nämlich neben dem soliden Grundtenor über echtes Hitpotenzial und gehören in der Sparte zum Besten seit Jahren.
Es wird immer wieder darüber spekuliert, was wohl sein wird, wenn Bands wie Judas Priest, Accept und Genossen der traditionellen Metallschmiede in Rente gehen werden. Nun, solange Bands wie Diviner nachrücken, wird man sich um die Zukunft des traditionellen Heavy Metal nicht sorgen müssen. Wenn die ambitionierten Griechen auf der Basis dieses Debüts weiterbauen und zu ihrer Spielfreude und Frische noch etwas mehr an Originalität und Ideenreichtum zulegen, dann könnte da durchaus etwas ganz Grosses auf uns zukommen. Mit „Fallen Empires“ haben Diviner jedenfalls schon mal eine beindruckend-atmosphärische Visitenkarte hinterlegt – Efcharistó!