Auch wenn die beiden Einhörner im Band Logo und das Cover des neuen Albums an klassischen Fantasy-Metal erinnern, ist die Bremer Band Eyevory doch in einem ganz anderen Genre beheimatet. Progressive Rock und Pop mit eingängigen, aber auch komplexen Melodien haben sich die vier Hanseaten auf die Fahnen geschrieben. Wir baten die Band, deren aktuelle Tour von Whiskey-Soda präsentiert wird, zu einem kleinen Interview.

Im Sommer 2015 haben wir euch im Rahmen unserer Rubrik „Kennt ihr schon…?“ zum ersten Mal die Bremer Progressive-Rock-Band Eyevory im Kurzinterview vorgestellt. Dieses Jahr präsentiert Whiskey-Soda die Tour zum neuen Album Inphantasia , das wir euch bereits in unserer Kritik ans Herz gelegt haben. Und auch, wenn der zweite Longplayer des Bremer Quartetts bereits im Oktober erschien, gab es doch jetzt erst die offizielle „Record Release Party“. Wir haben uns am Nachmittag vor dem Auftritt mit der Sängerin und Flötistin Kaja Fischer sowie dem neuen Schlagzeuger Arne Suter getroffen.
Wenn ein Projekt so wie Eyevory eben noch kein Vollzeit-Beruf ist, kann so etwas immer passieren. Denn auch wenn alle Bandmitglieder professionelle Musiker sind und sich Eyevory mit dem aktuellen Album viele neue Fans erspielt hat, so bleibt Progressive Rock in Kaja Fischers Augen weiterhin ein Genre weitab vom Radio-Mainstream. „Prog ist ja keine Musik, die ständig im Radio rauf und runter läuft.“ Auch Drummer Arne sieht den musikalischen Output als Spartenmusik an. „Wir haben einen technisch hohen Anspruch für eine kleine Zielgruppe.“ Diese Zielgruppe wächst jedoch stetig und hat, wie Kaja Fischer weiß, einen besonderen Anspruch: „Unsere Fans wollen noch eine richtige CD in den Händen halten und nicht nur irgendwo etwas downloaden.“ Anspruchsvolle Musik gibt es auch auf „Inphantasia“, einem Konzeptalbum, auf das man sich einlassen muss.
Die Flötistin erklärt das Konzept des Albums: „Man begibt sich auf eine Reise in ein fernes Land und zugleich zurück in die Kindheit und hat die Chance, die Kindheit mit den Augen eines Erwachsenen noch einmal zu durchleben. Am Ende kommt man hoffentlich gestärkt und mit Hoffnung für die Zukunft zurück.“
Diese Reise soll heute beim Konzert die Zuhörer packen und eintauchen lassen in das fantastische Land. Dazu haben sich Eyevory Unterstützung geholt. Ein Kinderchor und ein Streichquartett stehen mit auf der Bühne, wenn die Reise mit den ersten Schritten beginnt. Der Cellist Alexander Schuhmann war schon im Studio bei den Plattenaufnahmen mit dabei, die Violinistinnen stammen aus Bremen, wo es ein gut funktionierendes Musiker-Netzwerk gibt, wie Kaja berichten kann. „Nicht alle Musiker, die uns auf dem Album begleitet haben, konnten aus terminlichen Gründen heute hier vor Ort sein. Aber wir haben sehr guten Ersatz gefunden.“
Weiterhin darf sich die Band gemeinsam mit ihren Fans auf den Sommer 2017 freuen. Eyevory wurden für das Night Of The Prog Festival am Rhein bestätigt, eines der größten europäischen Prog-Festivals, von dem auch Whiskey-Soda regelmäßig berichtet. „Als wir die Zusage bekamen, hat Jana einen Jubelschrei vor ihrem Rechner ausgestoßen“, verrät Kaja. „Für uns ist es etwas ganz Besonderes, auf dem Festival spielen zu dürfen. Wir sind sehr stolz, dass wir die Zusage über unsere Bewerbung dort bekommen haben.“
Herzlichen Glückwunsch an Eyevory zu diesem beachtlichen Erfolg. Die Band ist auf dem richtige Weg, und wir drücken die Daumen für die weitere Tour, das kommende Baby und natürlich für noch viele weitere tolle Alben.
Mehr über das Record-Release-Konzert könnt ihr hier lesen.