Deliverance at the Crossroads
Vor drei Jahren flatterte eine unscheinbare Blues-Rock-CD einer unserer Medienpartner in die Whiskey-Soda-Redaktion. Blindstone, ein energiegeladenes, sehr passioniertes Bluesrock-Trio aus Dänemark hinterließ mit „The Seventh Circle of Eternity“ bleibenden Eindruck nicht nur bei uns. Obwohl die Band um Gitarrist, Sänger und Mastermind Martin J. Andersen bereits seit 2002 wunderbare Musik produziert und das neueste Werk „Deliverance at the Crossroads“ bereits Studioalbum Nummer Neun ist, ist das Trio nach wie vor ein Underground-Geheimtipp. Es stellt sich die berechtige Frage, warum eine derart fleißige und kompetente im Blues verwurzelte Knallerband nicht wesentlich bekannter ist.
Wie dem auch sei und egal ob man Blindstones Musik jetzt Bluesrock oder bluesbasierten Heavy Rock nennt; auch das neue Album ist eine kleine, strahlende Perle im Schmutz der Unmengen von leidenschaftslos produzierter, massenkompatibler Radiomusik. Die Wiege der Rockmusik ist bekanntlich der Blues, und dem setzen Andersen und seine Mitstreiter einmal mehr ein beeindruckendes, Ton gewordenes Denkmal. An dieser Stelle muss man einfach den Titelsong hervorheben. Es gibt keinen Grund, warum dieser Song nicht mit dem Evergreen ‚Empty Rooms‘ des großen Gary Moore gleichzusetzen wäre. Er hat die gleiche Leidenschaft, die gleichen, ausgedehnten, meisterhaften Gitarrensoli, den gleichen, warmen Gesang, den gleichen melancholischen Text – schlicht alles, was ein musikalisches Meisterwerk ausmacht.
I’m walking through the dark night
And I feel so alone.
As I’m searching for the right life
And my courage is overthrown.
There’s a light, and a sign
and it tells me where to go
No more crying, I breathe a sigh
As I find my
Deliverance at the Crossroads.
Auch wenn der Titeltrack heraussticht, finden sich weitere Schmuckstücke und kein einziger Lückenbüßer auf „Deliverance at the Crossroads“. Egal ob der rifflastige Opener ‚World of Trouble‘, der ultra-groovige Rocker ‚Stick to your Guns‘, ‚Groove Nation‘ mit seinem Funk-Einschlag oder die Hartbrett-Nummer mit Ohrwurm-Refrain ‚What I Want‘ – nie fehlt das gewisse Etwas. Dabei halten Blindstone zu jeder Zeit perfekt das Gleichgewicht zwischen harten Riffs, tollen Melodien und meisterhafter Beherrschung ihrer Instrumente. Andersens Gitarrenspiel ist in einer Liga mit den großen Namen des Genres, was die Instrumental-Nummer ‚Olympus‘ gemeinsam mit dem Titeltrack ehrfurchtgebietend belegt. Daß er außerdem ein begnadeter Sänger ist, stellt er dagegen bei ‚Another Day‘ unter Beweis. „Deliverance at the Crossroads“ ist unser erstes Album des Monats 2020.
Anspieltipps: Deliverance at the Crossroads, Olympus, Dove.
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