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ACE FREHLEY – 10.000 Volts

Ace Frehley ist ein wenig eine tragische Figur in der Musikgeschichte. Als Gründungsmitglied von KISS, und damit einer der wichtigsten amerikanischen Rockbands, hat seine Name natürlich Gewicht. Aufgrund diverser Gründe aber zu Beginn der 80er von den Kollegen ausgebootet, war ihm zunächst eine durchwachsene Solo-Karriere beschieden. Nach einem, eigentlich als Gastspiel gedachten, Kurz-Auftritt bei MTV-Unplugged, stieg er dann aber wieder voll bei Simmons und Stanley ein (zusammen mit Peter Criss) und -auch das gehört zur Wahrheit- verhalf so den Maskenmännern wieder in die ganz großen Arenen, nur um wenige Jahre später erneut rauszufliegen. Wie genau das Verhältnis der Ex-Kollegen heute wirklich ist, wissen sie wohl nur selbst. Mal spielen sie gemeinsame (Video-) Auftritte, dann dissen sie sich heftigst gegenseitig über die Medien. Fakt ist auf jeden Fall, dass nach dem freiwilligen Ende der Stammtruppe vor wenigen Monaten, Frehley nun derjenige ist, der mit „10.000 Volts“ ein neues Album vorlegt, und damit zumindest bei der KISS-Army für Interesse sorgen dürfte.

Ein knackiges Riff eröffnet den Titel-Track, ein paar melodiöse Licks dazu, und ein Song ballert aus den Boxen, wie er ihn auch bei seiner Ex-Kapelle hätte einbringen, und live mit reichlich Pyro- und Knalleffekten präsentieren können. Ähnlich geht es mit „Walking On The Moon“ weiter. Ein wenig poppiger kommen dann im Verlauf „Cherry Medicine“ und „Life Of A Stranger“ daher, während „Back Into My Arms“ eine klassische Rock-Ballade mit viel Akustik-Klampfe ist. Ansonsten dominieren eher die härteren Klänge mit deutlich im Vordergrund stehenden Gitarren, bevor das Ende etwas unerwartet daherkommt: Als reines Instrumental beendet „Stratosphere“ nach etwas mehr als 40 Minuten den Reigen.

Nun, was bleibt, ist ein ordentliches Hard-Rock-Album, dass da aus der Anlage schallt. Kann man nix gegen sagen. Dass Mr. Frehley seine Vergangenheit nicht verleugnet, ist auch wenig verwunderlich (und auch nicht verwerflich), manchmal wünscht man sich aber das entscheidende kreative Moment. Es fehlen ein paar Hits wie z.B. seine Klassiker „Cold Gin“ oder „Rock Soldier“, oder um es mit dem Albumtitel zu sagen: Für volle 10.00 Volt reichen die Leitungen dann doch nicht ganz, aber sowohl die Lieder an sich als auch die handwerkliche Präsentation sind deutlich besser, als viele Lästermäuler Ace und sein Können in zahlreichen Facebook-Kommentaren darstellen, und für einen amtlichen Stromschlag ist auf jeden Fall ausreichend Power vorhanden.

 

Note: 2-

 

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