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Dead Debutante’s Ball

Eindringlich ist wohl das Adjektiv, das Ralph Pelleymounters erstes Solowerk „Dead Debutante’s Ball“ (Radicalis Music) am besten beschreibt. Der Frontmann der britischen Indie-Rocker To Kill A King hat mal eben 14 Songs aus dem Ärmel geschüttelt, die sich quer durch den Genre-Garten bewegen und so intensive wie absurde Geschichten erzählen: von wilden Bestien, Hummern, Line Dance (inklusive Banjo), dunklen Seelenmomenten, Hirnaktivitäten und Herzensangelegenheiten.

Pelleymounter findet dafür neben poetischen Worten auch ungalublich abwechslungs- und facettenreiche Melodien, die nicht nur die gesamte Palette an Emotionen abbilden, sondern sogar Witz versprühen. Der Beziehungs-Abgesang „Get Drunk, Get High“ ist dafür ein Paradebeispiel – eigentlich ein eher dramatisches Setting, das der Songwriter unnachahmlich britisch-schwarzhumorig und exaltiert verpackt.

Überhaupt stellt sich beim Hören das Gefühl ein, dass Ralph Pelleymounter einen Heidenspaß daran hatte, sich auszuprobieren und zu sehen, was alles geht, wenn man sich nicht innerhalb der Band abstimmen muss – auch, wenn das anfangs seltsam war, wie er selbst sagt. Er bordet über vor Energie („La De Da“), wird sentimental („My Drunken Love“), hochgradig dramatisch („Wild Beast“), manchmal ein bisschen wehmütig („Now That The Kids Have Gone (Pond For Pound)“) und singt warmherzige Oden auf die Liebe („The Lobster Song“).

Folk, Indie, Pop, Britrock, Singer Songwriter – Ralph Pelleymounter wandelt leichtfüßig abseits des Mainstreams, bleibt dabei aber immer nahbar und sehr menschlich. „Dead Debutante’s Ball“ hätte er nicht besser machen können: Die Platte ist defintiv eines der Alben, die dem Musikjahr 2019 ihren Stempel aufdrücken.

https://ralphpelleymounter.com/

https://radicalis.ch/

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