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Darker Still

Nur der Rockolymp scheint die Grenze zu sein, seit Parkway Drive mit ihren letzten beiden Alben „Ire“ und „Reverence“ den Weg aus der Metalcore-Ecke genommen haben und sich für Einflüsse des klassischen Heavy Metal offen zeigen. Dadurch durften sie 2019 gleich das Wacken Open Air und das Summer Breeze headlinen. So stellt sich vor der Veröffentlichung ihres neuen Werkes „Dark Still“ (Epitaph) nur die Frage, ob es vielleicht sogar weiter in den Mainstream geht und sie die zukünftigen Headliner von Festivals wie Rock am Ring sein werden.

„Darker Still“ knüpft konsequent dort an, wo „Reverence“ aufgehört hat: Moderner Metal mit Growls. Waren auf dem Vorgänger hier und da noch die Metalcore-Wurzeln zu hören, sind diese nun vollständig verschwunden. Laut Aussage der Australier ist es genau der Weg, den sie gehen wollen. Denn sie empfinden die neue Ausrichtung als deutlich anspruchsvoller zu komponieren als das Metalcore-Riff-Geballer ihrer Jugend.

Mit Tracks wie „Ground Zero“, „Like Napalm“ oder „Soul Bleach“ sind dabei Songs entstanden, die Hymnen des modernen Metals werden können. Hin und wieder blitzt auf, dass das Quartett zu den Hochzeiten des Nu Metal aufgewachsen ist. Die Einflüsse sind unüberhörbar und brechen vor allem in „Glitch“ durch, in dem Linkin Park schöne Grüße hinterlassen.

Parkway Drive halten nicht nur an bekannten Mustern fest, sondern bieten auch Neuerungen. Mit „Darker Still“ haben sie ihre erste echte Metal-Ballade im Stile von „Nothing Else Matters“ oder „November Rain“ geschrieben. Sie liefern damit einen weiteren Beweis, dass Bands aus der harten Schule der Musik einfach die besten ruhigen Lieder schreiben können. Ebenfalls etwas ruhiger kommt „If a God can Bleed“ daher, ist allerdings bei weitem nicht so eingängig und spiel mit leichten Industrial-Einflüssen

Trotz dessen weißt „Darker Still“ aber auch Schwachpunkte auf. Vor allem die härteren Songs sind alle sehr ähnlich konstruiert und im Midtempo verhaftet. „The Greatest Fear“, „Imperial Heretic“ oder „Land of the Lost“ sind bei weitem keine schlechten Tracks, hinterlassen jedoch den Eindruck, dass „Reverence“ die deutlich abwechslungs- und ideenreichere Platte war.

Parkway Drive setzen mit „Darker Still“ ihren Weg konsequent fort. Das Album dürfte dafür sorgen, dass sie ihren Status in der Metal-Szene festigen. Denn das Songwriting ist perfekt auf die großen Metal-Bühnen der Welt ausgerichtet. Wer vermutet hatte, dass sie in den absolutenMainstream rücken, dürfte sich irren. Denn selbst der balladeske Titelrack ist ungemütlich genug als dass er im Radio gespielt wird. Eines muss man den Australiern sowieso lassen: Sie gehen ihren Weg weiterhin ohne Management, ohne Einmischung und verwalten sich komplett selbst. Dafür kann man nur immer wieder den Hut ziehen!

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